Obsidian 3 (die ersten zwei Seiten)




Re: Obsidian 3 (die ersten zwei Seiten)

Beitragvon Al Khidr » 14.06.2004, 16:50

Cyno schrieb am 14.06.2004 09:18
<table width="90%" align="center" border=0 cellspacing=0 cellpadding=0><tr><td><font size=1>Quote:</font>
<table border=0 cellspacing=1 cellpadding=2 width="90%" align="center"><tr><td class=quote>

Welche Schulz-TiBis in letzter Zeit fandest du denn schwach?</td></tr></table>


Schwach ist das falsche Wort. Die Dinger sprechen mich eben nicht an. Wirken auf mich wie kindische Cola-Werbung. Selbst Außeriridische reißen meistens das Maul weit auf, vieles ist überzogen und reißerisch. Das Obsidian 2-TiBi finde ich z.B. lächerlich, ich habe das Heft deswegen nicht offen rumliegen lassen. Wirkt einfach pubertär. Und ich bin eben ein Altleser, der auch mal "stille" Titelbilder genießen möchte und nicht nur marktschreierische.</td></tr></table>


Am Stammtisch habe ich gerade ne Menge Feuer bezogen, hinsichtlich des Punktes, wie schlimm Schulz' TiBis seien. Gleiche Argumentation - zu aufdringlich plakativer Stil.

Aber : auch "mal" stille Titelbilder? Für meine Begriffe haben die stillen Motive immer noch einen sehr starken Anteil, und haben viele Jahre massiv dominiert. Ich wüßte z.B. nicht, wann Kelsner oder Voltz überhaupt je "laute" TiBis geschaffen haben.
Da kann ein reißerischer Stil wie der von Schulz als Gegengewicht doch angehen. Selbst manche von seinen Bildern kann man "still" nennen, z.B. die Ansicht der Feste von Shoz im Ozean.
Atlan-Obsidian hat ja auch in den Romanen den Auftrag, spektakulär und actiongeladen zu sein, den Leser quasi an der Gurgel zu packen. Schulz arbeitet da mit den TiBis zweifellos unter derselben Maxime.
Al Khidr
 
Beiträge: 276
Registriert: 30.05.2004, 00:33
Wohnort: Berlin

von Anzeige » 14.06.2004, 16:50

Anzeige
 

Re: Obsidian 3 (die ersten zwei Seiten)

Beitragvon Al Khidr » 14.06.2004, 16:53

Das erste "Heiße Thema" im Rezi-Bereich, YARRR!!

[img]http://images.rapidforum.com/designs/yabb/cheesy.gif
[/img]
[img]http://images.rapidforum.com/designs/yabb/cheesy.gif
[/img]
[img]http://images.rapidforum.com/designs/yabb/cheesy.gif
[/img]
Al Khidr
 
Beiträge: 276
Registriert: 30.05.2004, 00:33
Wohnort: Berlin

Re: Obsidian 3 (die ersten zwei Seiten)

Beitragvon Cyno » 14.06.2004, 17:16

Ich glaube, du überbewertest da was. Ich vermute wohl richtig, daß du für Horror nichts übrig hast?



Nach meinen ethischen Maßstäben bewerte ich nicht über, da hat Herr Kempen meine Ekelgrenze überschritten. Ich lese übrigens auch bisweilen Horror-Romane/Geschichten.

Jedenfalls hat Bernhard den Roman nicht als Aktion kommerzieller Ausbeutung von Sensationsschlagzeilen geschrieben.



Hier hast du wohl Recht. Es besteht kein direkter Zusammenhang. Der Kannibale von Rothenburg (oder ähnlich) liegt zeitlich nach dem Roman. Das ändert nichts an meiner Einschätzung.


Etwas muß Bernhard mit dem Gourmet also richtig gemacht haben.


"Tabu-Brüche" kommen an. Die Lebensgeschichte des Kannibalen von Rothenburg dürfte sich sicherlich auch gut verkaufen.
Cyno
 
Beiträge: 199
Registriert: 03.06.2004, 12:33

Re: Obsidian 3 (die ersten zwei Seiten)

Beitragvon Cyno » 14.06.2004, 17:25

Da kann ein reißerischer Stil wie der von Schulz als Gegengewicht doch angehen. Selbst manche von seinen Bildern kann man "still" nennen, z.B. die Ansicht der Feste von Shoz im Ozean.
Atlan-Obsidian hat ja auch in den Romanen den Auftrag, spektakulär und actiongeladen zu sein, den Leser quasi an der Gurgel zu packen. Schulz arbeitet da mit den TiBis zweifellos unter derselben Maxime.


Manche seiner Bilder finde ich ja okay (wie Obsidian 3). Ich fordere auch keineswegs seine Absetzung. Ethische Probleme habe ich mit seinen Bildern jedenfalls nicht.
Cyno
 
Beiträge: 199
Registriert: 03.06.2004, 12:33

Re: Obsidian 3 (die ersten zwei Seiten)

Beitragvon Goettrik » 15.06.2004, 14:24

Torben schrieb am 13.06.2004 12:20
Insgesamt war der Roman okay, aber Atlan und Jorge wurden mir zu unwissend dargestellt. Atlan hat genügend Wüstenerfahrung von der Erde, und Archivar Jorge sollte genügend theoretisches Wissen über fremde Kulturen haben, um sich über den Umgang der Nomanden mit den Reittieren nicht gleich so aufzuregen.



Na. Ja. Das Atlan sich anfangs schwer tut, sich wieder in das Leben als Wüstennomade einzufinden, nachdem er mehr als zwei Jahrtausende als reiner Raumfahrer gelebt hat, ist für mich nachvollziehbar. Sein Fotografisches Gedächtnis ist ja schon lange nicht mehr das, als was es einst von K. H. Scheer im PR 50 eingeführt wurde. Später, nachdem er die Regeln der Nomaden verstanden hat, ist er doch eine große Hilfe für den Stamm.

Und was den Archivar Jorge angeht, bleibe ich bei meiner Meinung, gegen die Überwindung eines Kulturschocks hilft kein noch so intensives Literaturstudium. Und wozu soll eine reine Bürokraft sich über das Leben von primitiven Nomaden informieren, die schreiben keine Verwaltungsrelevanten Notizen in die Akten. M. E. war seine spontane Abscheu, als er die von den Nomaden angewandten Methoden der Tierdressur erfuhr, ungekünstelt und glaubhaft geschildert. Und Reiten muß man wahrscheinlich auch erst lernen. Zumindest dürfte es auf der TOSOMA, schon aus Platzgründen, keine Riesenhirschkäfer zum Üben geben. Das er mit seiner Unbeholfenheit etwas nervte ist ein anderes Thema.

Was mich am Begleiter Atlans stört, ist mehr eine Frage des Backgrounds. Wozu braucht ein Jagdkreuzer mit etwa 60 Mann Standardbesatzung, der sonst als reines Beiboot der ATLANTIS dient und speziell für Einsätze als Abfangjäger gegen andere Kleinraumschiffe konzipiert wurde, einen eigenen Bordarchivar?
Zählt er die erbeuteten Helme der geschlagenen Feinde, wie Obelix seine bei einer Keilerei erbeuteten Römerhelme?
Wann und Wo fallen im Verwaltungsgefüge des Kleinraumschiffs so viele Akten an, daß es zu deren Aufbewahrung, Sortierung und Erschließung an Bord des Beiboots eine eigene Verwaltungskraft braucht? Ich mein Frachtpapiere dürften an Bord der TOSOMA eigentlich nicht so viele anfallen. Selbst heutige Reedereien verzichten auf eigene Archive an Bord ihrer Hochseeschiffe, von kleinen Flußbarkassen ganz zu schweigen, und sammeln alte Akten lieber an Land im Kontor.

Naja, und die zwanghaften Action-Cliffhanger nerven mich tierisch.



Ich finde sie schlicht albern. Aber sie fallen mir nicht so lästig, daß sie m. E. eine längere Würdigung meiner Seits verdienen. Die Viererblöcke in der Mutterserie dürften die Kreativität stärker einengen.
Goettrik
Site Admin
 
Beiträge: 588
Registriert: 27.05.2004, 15:00

Vorherige

Zurück zu Rezensionen

Wer ist online?

0 Mitglieder

cron