Jetzt habe ich es endlich nach Jahren wieder geschafft, im aktuellen Zyklus mitzulesen. Dafür habe ich einige Hefte des Stardust-Zyklus ausgelassen und nur die Perrypedia-Inhaltsbeschreibung gelesen. Ich will versuchen, meine Eindrücke mit denen von Al-Khidr zu vergleichen. Die Perry Rhodan-Serie ist im Prinzip ja auch das verbindende Element unseres Clubs. Ansonsten haben die aktiven Mitglieder teilweise sehr unterschiedliche Geschmäcker und Vorlieben.
Allzu kritisch will ich mit der PR-Serie nicht mehr sein. In den letzten Jahren ist das Unterhaltungsangebot dermaßen gewachsen, dass die Menschen viel wählerischer, verwöhnter und vernörgelter als früher geworden sind. Es ist sehr schwierig, unter solchen Umständen eine Serie auf dem Markt zu halten, die es möglichst vielen recht machen soll. Insofern möchte ich meinen Respekt vor dem Gesamtwerk betonen. Wie schwierig die Konzeption einer Serie ist, zeigt gerade eine heftige Debatte auf dem Scifi-Forum (
http://www.scifinet.org/scifinetboard/t ... auf-haben/) . Dort hat Verleger Wurdack die Herausgabe einer neuen SF-Reihe in Aussicht gestellt und bittet um Vorschläge. Kaum zwei können sich auf etwas einigen, und viele akzeptieren Meinungen anderer überhaupt nicht gerne. Dabei ziehe ich sogar die anonymen Beiträge ab. Subjektive Anmerkungen von Leuten, deren Identität mir nicht bekannt ist, ignoriere ich normalerweise, weil mir das zu blöd ist, mit Leuten rumzustreiten, über die ich nichts weiß. Klar, wir posten hier auch als Alias, aber man muss ja nur ein WoC kaufen, um unsere Realnamen zu erfahren.
Jetzt aber:
Band 2600 Uwe Anton : Das Thanatos-Programm
Uwe Anton liefert mit dem Jubi-Band einen passablen Roman ab, der die Weichen für den neuen Zyklus stellt. Das Strickmuster ist natürlich eher ein bewährtes. Wieder mal ist eine riesige Gefahr im Anmarsch, die Warner (Delorian und Ennerhahl) formulieren vage und andeutungsweise. Es geht gleich richtig zur Sache, Raumbeben, Solsystem verschwindet, BASIS wird gekapert. Der Gegner ist QIN SHI mit dem Botnetz, das feindliche Hilfsvolk sind die Dosanthi aus Chanda. Es geht um das Multiversum-Okular. Perry erhält den Anzug der Universen, mit dem man es steuert. Also schön spannend, schön ominös. Guter Auftaktroman. Ein nettes Detail war übrigens die Mode des Quintadim-Tpologen Nemo Partijan mit steifem Hemdkragen und dunkelroter Jacke, die sogar gerne über dem SERUN getragen wird
Ach ja, das neue Haustier Mondras, Ramoz, zeigt langsam aber sicher ähnliche Züge wie der Klonelefant. Das scheint mir ein fester running gag zu sein, mit dem man gewisse Leserkreise frotzeln möchte.
Band 2601 Leo Lukas : Galaxis in Aufruhr
Stilistisch wieder mal hervorragend. Detailliert beschriebene, schräge Charaktere, sprachgewandte Formulierungen, super Dialoge. Das Highlight meines Erachtens, als Nemo Partijan den Swoonschen Wissenschaftsoffizier mit einem genialen Vortrag über die Vielweltenproblematik ablenkt. Hat mich köstlich amüsiert. Ansonsten ist über die Handlung nicht so viel zu sagen. Alles noch rätselhaft. Es kristallisiert sich allerdings die Wichtigkeit Ramos', des Haustieres Mondras, heraus, der von einem geheimnisvollen SChimmel überzogen wird.
Band 2602 M.M. Thurner : Die Todringer von Orontes
Ganz okay. Die Todringer sind recht originell, ebenso die CHISHOLM-Leute. Etwas Sorgen bereitet mir Ramoz. Das Haustier scheint eine (noch) größere kosmische Bedeutung zu haben als Norman. Das ist echt ein Spleen (von Uwe Anton?)
Band 2603 M.M. Thurner : Die instabile Welt
Ein bisschen unübersichtlich. Neue Spezies werden über Raumschlachten eingeführt. Irgendwie leiden alle unter Kampfzwang, außer den Galaktikern, die sich nur ihrer Haut wehren. Gucky mit tragender Rolle, aber nicht albern dargestellt. Pluspunkt. Minuspunkt für Ramoz. Diese Haustiernummer ist eine fixe Idee. Zieht sich vermutlich jetzt durch den ganzen Zyklus. Dafür ist der Todringer gut dargestellt.
Band 2604 Wim Vandemaan - Die Stunde der Auguren
Sehr guter Roman. Beeindruckender Stil. Hat mir gut gefallen.
Band 2605: Verena Themsen - Die Planetenbrücke
Überzeugendes Debüt!!!
Band 2606: Hubert Haensel - Unter dem Stahlschirm
Geht so. Ziemlich schwierig zu lesen bei den vielen unbekannten Namen und Begriffen
Band 2607 Vandemaan - Der Fimbul-Impuls
Muss hier Al Khidr 100% zustimmen. Großartig!
Band 2608 Hubert Haensel - Konflikt der Androiden
Geht so. Leider habe ich mich an meiner einstigen Lieblingsfigur Alaska inzwischen satt gelesen. Sie lassen ihn nicht sterben, weil er
eine der besten Ideen der PR-Serie war. Verständlich. Trotzdem ...
Band 2609 Christian Montillon - Im Reich der Masken
Gut. Spannend geschrieben.
Band 2610 Christian Montillion - Die Entscheidung des Androiden
Immer, wenn Alaska zu sterben droht, schalte ich irgendwie ab. Das wurde zu oft überstrapaziert. Der Roman ist aber gut geschrieben, die Charaktere interessant, nur der Schluss war mir zu lang gezogen, insgesamt immer noch ein befriedigender Roman in meinen Augen
Band 2611 Marc A. Herren - Gegen den Irrsinn
Ganz okay, etwas in die Länge gezogen
Bände 2612 und 2613 Thurner: Der Anfang 2612 war etwas albern mit den Eifersüchteleien zwischen Ramoz und Perry. Klar, das wird irgendwann weitergeführt, aber zum Glück nicht im Rwest von 2612 und 2613. Die Psychospielchen zwischen Ennerdahl und PR fand ich hingegen recht gut dargestellt. Spannend.
Band 2614 Christian Montillion: Navigator Quistus
Die Geschichte des Navigators und seiner Geliebten war mitfühlend dargestellt, inkl tragisches Ende. Was mich halt a weng stört, ist die Häufigkeit, mit der solche Folterknechte in der Handlung untergebracht werden. Der Protektor Kaowen ist austauschbar, dieser Charakter wurde schon in vielen Spezies beschrieben. Aber auch dieser Roman ist unterhaltsam.
Band 2615 Markus Heitz: Todesjagd auf Rhodan
Für sich genommen gut geschrieben. Heitz ist nicht zu Unrecht ein erfolgreicher Autor. Ob man jetzt diesen PR-Roman wirklich gebraucht hätte, ist ein anderes Thema. Mal wieder ein Duell auf Leben und Tod, das der Serienheld überlebt. Also: Hervorragender Erzählstil, unoriginelles Thema.
Fazit des 16er Blocks: Gute Unterhaltung. Eine Handvoll sehr gute Romane und kein Roman, der mich richtig genervt hat, dabei. Hoffentlich bleibt das so. Potenzial zum Nerven hätten Ramoz und zu viele grausame Folterknecht-Charaktere (a la Sinnafoch). Potenzail zum Freuen: Kosmische Hintergründe und vielleicht auch mehr interessante Spezies wie der Navigator.