PR 2244




PR 2244

Beitragvon Anonymous » 29.09.2004, 21:01

Ein Vorwort zum Terra-Hayok-Viererblock 2244-2247 :

OK. Wenn ich vor dem Lesen innegehalten und mich gefragt hätte: "was wird dieser Viererblock bringen?" hätte ich zweifellos prognostizieren können: nix außer spesen. Alles, was an größeren Dingen fällig ist, wird ab 2250 passieren. Also war die Perspektive von 4 Heften Spazierengehen schon klar. Die Erfahrung der letzten Jahre wiederum lehrte uns: wenn nichts Wichtiges fällig ist, können wir auch nicht damit rechnen, daß wenigstens mit wirklich faszinierenden Einzelschauplätzen und farbigen Füllroman-Abschweifungen kompensiert wird. Stattdessen wieder Sektierer-Geschichten, von denen wir schon den allerersten Band nicht hatten lesen wollen, und mit denen wir seither um kein Grad wärmer geworden sind.

Dessen eingedenk, haben die Autoren größtenteils achtbare Arbeit geleistet.


2244:
Horst Hoffmann unternimmt eine Fallstudie über die Dynamik von Rachegefühlen und Selbstjustiz. Gleich vorweg: wenn ich es darauf anlegte, könnte ich eine ganze Anzahl Stellen finden, wo ich Charakterisierungen und Handlungen nicht wirklich überzeugend finde. Aber insgesamt hat Hoffmann die inneren Nöte und ethischen Dilemmata der Protagonisten recht eindrucksvoll vermittelt. Viele gute Details. IMHO keine francisschen Blooper. Der beste Sektenroman bisher.
Mit einem großen Einwand: habe ich das jetzt richtig verstanden, daß der extremistische, bombenlegende Anwalt aus der Bürgergarde nur eine Tarnidentität für Marschall Tellon war? Wenn ja, waren im Rückblick all die Passagen, die aus der "Innenperspektive" dieses Anwalts
geschildert wurden, völlig daneben. Und damit der ganze Roman erheblich entwertet.

Nett der kleine Seitenhieb gegen das Sir-zen. Hoffmann hält die Fahne des voltzschen PR-Geistes hoch. Alleine dafür wollen wir ihn doch im Team behalten, oder?



Edited by Torben: Posting ist von Al Khidr (Sorry, den Namen des Urhebers koennen wir nicht aendern. Wenn Du das naechste Mal das Posting kopierst und das Thema ein zweites Mal eroeffnest, loesche ich einfach den anonym eroeffneten Thread.)
Zuletzt geändert von Anonymous am 30.09.2004, 10:49, insgesamt 1-mal geändert.
Anonymous
 

von Anzeige » 29.09.2004, 21:01

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Re: PR 2244

Beitragvon Torben » 22.01.2018, 13:30

Die Szene, in der unser rauchender Agent im Übereifer den Sohn der Kommandantin überwältigt, war grauenvoll schlecht konstruiert. Ansonsten merkte man dem Roman schon mehr Mühe Hoffmanns als seinen sonstigen Werken der letzten Jahre an, aber bei dem Thema ist das vergebene Liebesmüh.


Zuletzt als neu markiert von Anonymous am 22.01.2018, 13:30.
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