Perry Rhodan NEO - Großer Diskussionsthread




Re: Perry Rhodan NEO - Großer Diskussionsthread

Beitragvon Tiff » 06.03.2012, 11:54

Lass mich konkreter werden: In der aktuellen Handlung sind sie schon im Wega-System.
Und selbst wenn die arkonidischen Roboter nur Rohbauten hochgezogen haben - es sind über einhundert, und das nach einem Monat Inplay.
Tiff
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Re: Perry Rhodan NEO - Großer Diskussionsthread

Beitragvon Goettrik » 13.03.2012, 20:56

Tiff hat geschrieben:Und selbst wenn die arkonidischen Roboter nur Rohbauten hochgezogen haben - es sind über einhundert, und das nach einem Monat Inplay.
Hm. Ein Fertighaus mittlerer Größe kann man m. W. bereits mit der heutigen Technik an einem Wochenende hochziehen, wenn man es eilig und das nötige Geld hat. Also warum sollen die Arkoniden nicht über die Technik verfügen, ein ganzes Dorf innerhalb eines Monats hochzuziehen? Auch Hubert Haensel läßt Rhodan in seinem Band 8 noch einmal im Gedanken darüber sinnieren, daß die Bezeichnung Terrania-City für die vor kurzem verlassene Ansammlung an Bauruinen pure Hochstapelei ist.

Bis Band 6 haben es die Autoren in RhodanNeo bisher streng vermieden, in Sachen Technik und Politik über Allgemeinplätze und eher verschwommene Angaben zu den Abläufen und zur Logik hinauszugehen. Arndt Ellmer war in Band 7 der erste, der es wagte, konkrete Angaben zu machen, wenn es darum ging, den Leser zu erklären, was da eigentlich gerade an technischen Abläufen passiert und warum. Und zumindest beim flüchtigen Lesen in der Bahn sind mir keine großen Fehler in der Inneren Logik der Story aufgefallen. Leider fehlt mir das Fachwissen, um mir Gedanken darüber machen zu können, ob seine Schilderung der Zustände am Explosionsort der Atombombe z. B. zum Stand der realen Wissenschaft von heute paßt.

Auch bei der Charakterzeichnung hat er sich spürbar mehr Mühe gegeben als bei so einigen seiner Heftromane, die ich kenne. Im Gegenteil, der eigentliche Held des Romans ist wieder der General und sein Handlungsstrang findet seinen logischen vorläufigen Abschluss...

Auch sonst laufen einige Handlungsfäden des bisherigen MIni-Zyklus zusammen ... Schade finde ich es um die Dschungel-Venus...

Also ich bin im Moment zufrieden und werde weiterlesen...
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Re: Perry Rhodan NEO - Großer Diskussionsthread

Beitragvon Tiff » 14.03.2012, 13:17

Ich finde auf jeden Fall, dass die Zeit zu schnell vergeht. Es bleiben auch viele Dinge ohne Konsequenzen. Die Handlungsstränge, die Du zusammenlaufen siehst, decken nicht einmal die Hälfte der aufgeworfenen Fragen ab. Auch wenn ich NEO gerne lese, meistens kommen mir Perry und Co. vor wie Blinde, die auf einem Naken durch ein Moor fahren und einzig auf ihren Stecken als Orientierung angewiesen sind. Das dunkle Wasser können sie nicht mal sehen...
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Re: Perry Rhodan NEO - Großer Diskussionsthread

Beitragvon Al Khidr » 25.03.2012, 20:18

Mann, jetzt hab ich aber gebraucht, um mich wieder einzuschalten.

Nochmal zu NEO fünf: Der Abschuss der Stardust ist für mich kein Falle von "Problem mit der Hard SF". Es ist eine Sache von ganz simpler Handlungslogik und vernünftiger Motivation der Figuren, wenn da jemand etwas völlig sinnloses macht, das auch noch handlungskritisch ist.
So wirkt das für mich eher wie ein Beispiel für das Problem der Plot-Getriebenheit. Die Ereignisse müssen dahin gebracht werden, wo sie hin sollen, und wenn dem Autor dafür keine vernünftige Lösung einfällt, dann heißt es Pech gehabt, geht auch ohne.

Die Philosophien von "character driven" oder "story driven" - Na ja, damals war es eben eine feste Einteilung in Lager, dass die Hochliteratur auf "story driven" herabsah, und die Unterhaltungs- bzw. "Schund"-Literatur dieses Prinzip zum einen trotzig ausdrücklich akzeptierte, und zum anderen auch der Ansicht war, dass das Zielpublikum genau das und nichts anderes will.
Heute dagegen - unter den führenden, maßgeblichen TV-Serien ist es auf jeden Fall Standard geworden, dass eine sorgfältige Kultivierung der Charaktere mindestens gleichwertig neben der starken Storyentwicklung steht, oder gar im Mittelpunkt; siehe etwa "Buffy".

"Show, don't tell" ist ein universales Prinzip, plumpes Schwafeln und Faulheit in der Schilderung auszumerzen. Auch Tiefe und Charakterschilderung lässt sich am besten und wirksamsten zeigen, statt drüber zu reden - wenn man es kann.

NEO 6 (und Vorgeschichte)- Die Goratschin-Story wurde zuvor brilliant entwickelt, nur: nachdem man erst aus dem Doppelkopf zwei Brüder gemacht hat, und die Beziehung zwischen beiden so stark "angespielt" hat, kommt dann der Dreh, dass der eine Goratschin stirbt, und macht damit die ganze Vorarbeit witzlos... Und der zweite verschwindet nun von der Bildfläche - in diesem Fall ist es mit der Spannung, was noch aus ihm wird, nicht so weit her.

Crest - Der Dreh mit dem Vorwurf von Mord bezüglich der Mondbasen war ein brillianter Knüller. Nur dass eben dieser im Lauf von NEO 6 gleioch wieder zunichte gemacht wird. Kein Interesse, die Gerichtsverhandlung um diesen Vorwurf ernsthaft zu verfolgen... Mit Platzen des Prozesses hat sich das Thema von selbst erledigt. Schade, Chance verpasst.
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Re: Perry Rhodan NEO - Großer Diskussionsthread

Beitragvon Al Khidr » 25.03.2012, 20:37

NEO 12:
Ja spinnen die total? Jetzt bringen sie auch noch Rod Nyssen um!

Ernster an der derzeitigen Situation: (Ich glaube, es ist nicht viel Spoilern drin. )
Mit etwas Überblick betrachtet, stimmt in meinen Augen die Gesamtbalance der NEO-Handlungsebenen nicht recht. Bisher wollte ich solcher Kritik ja nicht zustimmen. Aber es ist tatsächlich ein Wechselbad aus gleichzeitig zu lang gezogen und zu wenig behandelt. Der summarische Fortschritt im Vergleich zur Originalserie ist tatsächlich in Bänden fast 1 : 1 - aber das, was geschildert wird, wird in wesentlich längeren Texten geschildert, und die Detailfreudigkeit der Personenschilderungen geht dann doch auf Kosten der Dramatik. Ohne richtigen Kick zieht auch das feine Detail nicht genug, und im Wegasystem ist es doch stark ein Einen-Fuß-vor-den-anderen-setzen ohne rechtes Gefühl, wo man eigentlich krampfhaft hin stolpert.
Und das hastige Voranspringen der Gesamthandlung ins Wega-System verhindert vorläufig den ganzen Dritte-Macht-Themenkomplex, (Dafür hätte man sich Clifford Monterny ruhig aufheben können!) bzw. nötigt Rhodans
Support Crew dazu, das alles irgendwie notdürftig zu deichseln. Rhodan darf nun zwischendurch gelegentlich grübeln, wie er eigentlich mit seiner Rolle auf Terra fertig werden soll - nur ist er gar nicht auf Terra, sondern stolpert auf Ferrol herum.

Und all der Wust der Sonderhandlungsebenen -
Dass Bull mit Manoli, Sid und Sue ins Blaue geschickt wurde, war nicht unbedingt glücklich, oder zumindest extrem voreilig, was man prompt daran merkt, dass NEO 13 diese Ebene völlig fallen lässt.
Immerhin hat das eine meiner Erwartungen widerlegt - es ist immer noch genügend Platz für Bull, Adams und Mercant, um jeder eine markante Rolle zu spielen.
Und bei all der Fülle von parallelen Handlungsansätzen war das sensationelle Auftauchen von ..... 8) und von ..... 8) wirklich zuviel des Guten.
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Re: Perry Rhodan NEO - Großer Diskussionsthread

Beitragvon Goettrik » 11.04.2012, 20:34

Inzwischen bin ich in Band 13 von PR-Neo angelangt. Und so langsam glaube ich zu verstehen, was Tiff an der Handlungsführung stört. Ich bleibe dabei, daß von den technischen Beschreibungen her die Handlung durchaus plausibel erscheint. Was mich stört, ist daß sich die Protagonisten aufführen als würden sie sich schon Monate oder gar Jahre kennen. Tatsächlich schildert jeder Roman jedoch nur die Ereignisse weniger Tage, insgesamt sind bis zum aktuellen Stand von PR-Neo wohl weniger als zwei Monate vergangen und seit dem Start der GOOD HOPE nach Ferrol wohl sogar weniger als eine Woche. Wie schon im "Stardust"-Zyklus der Erstauflage rast die reale Zeit in der die Romane erscheinen, dem Verlauf der Handlungszeit in den Romanen förmlich davon. Immerhin ist seit dem Erscheinen von Band 1 von PR-Neo bereits über ein halbes Jahr vergangen. Mich irritert diese Slow-Motion-Erzählweise inzwischen total. Hinzu kommt, daß der gewonnen Raum nicht für eine echte Vertiefung der Charaktereigenschaften der Protagonisten oder gar des Settings genutzt wird, sondern mit belanglosen Nebenhandlungen aufgefüllt wird. Was Logikfehler angeht, so muss ich einräumen davon nicht allzuviel mitzubekommen, da ich die Romane morgensfrüh im Halbschlaf im völlig überfüllten Zug auf dem Weg zur Arbeit lese und dabei selten mehr als 10 oder 20 Seiten am Stück schaffe.

Insgesamt überwiegt bei mir jedoch noch das Vergnügen an den Erzählungen.
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Re: Perry Rhodan NEO - Großer Diskussionsthread

Beitragvon Al Khidr » 15.04.2012, 19:42

ACHTUNG! Stand: NEO 15
(aber spoilermäßig nicht allzu schlimm) :)

Göttrik:
Im Fall des Teams Kakuta-Sloane auf Wega und Pigell wurde immerhin die psychologische Gruppendynamik sehr sorgfältig ausgearbeitet, und damit auch Kakuta und Sloane als Persönlichkeiten näher gebracht. Das war in sich sehr gelungen.
Das Problem der Zerfaserung von Handlungsebenen, und des mangelnden Gefühls, wo die Reise eigentlich hingeht, bleibt auch mit NEO 15 bestehen. Mit dem Transmitternetz, den altarkonidischen Stützpunkten und dem noch unsichtbaren Atlan wird es erstmal nur immer komplizierter und verworrener.
Man kann jetzt konstatieren, dass der ganze Tifflor-Strang soweit eigentlich überflüssig war, und im Interesse einer Straffung gut hätte eingespart werden können. Jetzt ist also auch noch Harno eingeführt worden - IMHO ein totaler Fehlgriff in dieser Phase. Er ist auch nur dazu da, als Deus ex Machina bequem für die arkonidischen Kodes zu sorgen. Ärgerlich. (Das hätte doch wohl Gucky besorgen können?!) Tifflor und Mildred Orsons werden vermutlich anschließend noch dafür herhalten, auf der Venus nach dem Rechten zu sehen, und dann kommt vielleicht was zustande - aber um welchen Preis der Langziehung der Serie! NEO 15 hat nicht weniger als vier Handlungsebenen (strenggenommen fünf), weil jetzt auch noch Goratschin wiedereingeführt werden musste. Das ist immerhin noch sinniger als die Tifflor-Ebene.
'Im Übrigen hatten wir jetzt zwei Komplett-Neulinge bei NEO. Und während ich bei Hermann Ritter von endlosen groben Unbeholfenheiten im sprachlichen Ausdruck genervt war, hat mich Bernd Perplies positiv überrascht. An einigen Stellen einige Naivheiten der Schilderung, aber im großen Ganzen nichts wirklich störendes. Der Fortlauf der Handlung ist bei beiden - im Rahmen der genannten Kritik, die sich ans Exposé richtet - nicht zu beanstanden. Erzähltechnisch sitzt das weitgehend. Liebesszenen haben meistens etwas aufgesetztes, aber hier weit weniger als seinerzeit bei Montillons Mercant-Abenteuer. Dafür ist der Zufall, der Goratschin und Matsu zusammenbringt, vielleicht zu sehr erzwungen. Nun ja... das ist wieder Exposé.
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Re: Perry Rhodan NEO - Großer Diskussionsthread

Beitragvon Tiff » 18.04.2012, 22:03

Das ist doch der Punkt. Einhundertfünfzig Rohbauten. In nicht mal einem Monat. Und im Wega-System sind sie auch schon... In nicht mal einem Monat.
Ich vermisse den Zeitsprung von vier Jahren. Echt jetzt.
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Re: Perry Rhodan NEO - Großer Diskussionsthread

Beitragvon Al Khidr » 19.04.2012, 01:39

Größere Zeitsprünge müssen von mir aus nicht sein, aber wenn man bedenkt, (wie von Göttrik bemerkt) wie kurz Perrys Mondflug zurückliegt, und jetzt steht er schon Knall auf Fall im Wega-System und vor dem Beginn des Kosmischen Rätsels - selbst ohne Einstreuung von Atlan, Gucky, Harno wäre das Gesamtbild maßlos gedrängt.
Der Hintergrund dafür ist wohl ein Gefüge von Quasi-Sachzwängen, in dem die Macher sich verheddert haben. Es muss sich ja alles in Achter-Zyklen fügen, und die sollen jeweils eine richtig knackige durchlaufende Gesamthandlung haben - gerade keine in sich abgeschlossenen Bände.
Frick und Borsch fanden wohl, dass eine altmodische Alien-Invasionsgeschichte wie die IVs heutzutage nicht geht, und eine Handlung nur um die Erdpolitik/Aufbau der Dritten Macht auch nicht, und eine Handlung ohne einen der großen Aufhänger der Classic-Handlung auch nicht - also bleibt nichts anderes übrig, als Perry gleich geradewegs zur Wega zu schicken.
Nur ergibt das kein recht stimmiges Gesamtbild mehr. Da ist eine gewisse Getriebenheit von anderen Zwängen als dem, einfach eine gute, runde Geschichte zu erzählen, die schon in den ersten paar Heften für Probleme gesorgt hat.
Es war gerade ein kleiner Überraschungseffekt, als mir klar wurde, dass bereits 15 Bände rum sind, und sie sind auf Ferrol immer noch nicht bei der Eroberung der Stardust II angelangt. Von "Handlungsfortschritt grob gesehen 1:1 zur Altserie" sind wir nun doch schon deutlich entfernt.

Was nichts daran ändert, dass ich immer noch scharf darauf bin, die NEO-Story weiter zu verfolgen. :)
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Re: Perry Rhodan NEO - Großer Diskussionsthread

Beitragvon Tiff » 19.04.2012, 11:33

Ach ja, gegenüber der Originalhandlung wurde ja deutlich was ausgelassen... Und es scheint, die neuen Fantan kriegen jetzt Handlung auf Kosten der IV's. Für mich ist das insektoide Diskriminierung.

Hm, wenn sie konsequent so weiter schreiben, wie wollen sie dann die Geschichte mit Atlan einbringen? Nach acht Wochen Inplay?
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Re: Perry Rhodan NEO - Großer Diskussionsthread

Beitragvon Goettrik » 13.05.2012, 12:41

Inzwischen habe ich die ersten 16 Bände durch und finde PERRY RHODAN NEO noch immer gut und lese es gerne, während der langen Bahnfahrten zur Arbeit. Ich gebe allerdings zu, daß die Romane nichts wirklich außergewöhnliches sind. Wäre NEO keine Neuerzählung der Anfänge einer bereits seit Jahrzehnten laufenden Serie, sondern müßte als eigenständiges Franchise auf eigenen Beinen stehen, wäre dieser Serie sicher kein langes Leben vergönnt - Nicht weil sie schlechter wäre, als die Masse der heutzutage erscheinenden SF, sondern weil sie auch nicht besser ist als die Masse dessen was so erscheint...

Etwas störend empfand ich es auch, daß PERRY RHODAN NEO nach nur zwei Achterblöcken bereits mit ähnlichen Problemchen kämpft, wie die Erstauflage. Erst laufen die Protagonisten für mehrere Bände auf der Stelle, bis sich dann die Ereignisse in den letzten Bänden zuüberschlagen beginnt. Es hat mir jedoch gefallen, wie die Handlungsfäden der drei Handlungsebenen - Rhodan bei den Ferronen, Bull bei den Fantan und der Rest darf sich auf der Erde mit den Fantan herumärgern - zu einem schlüssigen Ganzen zusammengeführt wurden. Von anderen, die den Band 16 bereits gelesen haben, hörte ich, daß ihnen der Kommissar Zufall hier zu mächtig in die Handlung eingegriffen hatte. Im Prinzip ist es richtig, daß Rhodan & Co. die Ereignisse der Bände 9 bis 16 nur mit viel Glück überstanden und gemeistert haben, es hätte alles auch ganz anders ausgehen können, aber für mich macht dies die Handlung eher glaubwürdiger... M. E. spielte die Rhodan-Romane schon immer die gesellschaftliche und politische Lage wieder, in der sie jeweils entstanden. Die Protagonisten sind also zwangsläufig keine geschickten Intriganten und Ränkeschmiede, sondern Hasardeure, die sich mehr oder minder erfolgreich von einem Tag zum Anderen durchmogeln.

Meine Erwartung an die weitere Handlung -- Wenn ich mich recht erinnere, ist geplant, daß das Galaktische Rätsel in PR Neo einen wesentlich größeren Raum einnehmen soll als in der Originalserie. Immerhin präsentierte damals jedes Heft eine neue Herausforderung auf einer anderen Welt mit neuen Gegnern, Freunden und gänzlich neuen Verhältnissen. Ich spekuliere daher, daß Frank Borsch jeder Station des Galaktischen Rätsels einen eigenen Achterblock spendiert. Daneben wird es weiterhin eine reine Action orientierte Handlungsebene geben und vermutlich auch eine Handlungsebene mit skurrilen Außerirdischen, wie zuletzt den Fantan auf der Erde. - Für den nächsten Achterblock böte sich folgende Aufteilung an: Rhodan & Co. kehren ins Wega-System zurück und reisen in die Vergangenheit der Ferronen als der erste Thort regierte. Tiff & Co. treffen in den Tiefen des Solaren Systems auf die Vorhut der Galaktischen Händler und dürfen sich mit deren Machenschaften herumärgern. Gleichzeitig machen die die Erde unsicher und fordern die neue terranische Administration unter der Führung von Adams heraus.
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Re: Perry Rhodan NEO - Großer Diskussionsthread

Beitragvon Al Khidr » 28.05.2012, 21:39

Holla, einen Post von Göttrik übersehen. Aber jedenfalls ist alles offen, um den Abschluss von Zyklus zwei zu besprechen, zu dem ich gerade frisch meine Notizen formuliert habe.

Neo 16

IMHO ein total enttäuschender Zyklusabschluss, wofür ausgerechnet Montillon am wenigsten kann. Akzeptiert man einmal den Grund-Handlungsverlauf, dann muss man zugeben: Montillon baut immer wieder angenehm überraschende Wendungen ein. So gewinnt alles ein Stück unterhaltsame Lesbarkeit. (DAS sag ich über Montillon? Huch!!)
Abe das kann nur fürs Detail gelten. Im Großen:
Die Einsatzgruppe Kakuta stiefelt einen halben Roman lang sinnlos und langweilig in einer Sumpflandschaft herum, um sich dann höchstgradig unprobabel in das Arkon-Schlachtschiff der Topsider zu schmuggeln.
Toll: der Spannung und der Schwierigkeit halber müssen sie ihre ideale Chance für die Einsickerung verpassen – um dann eine Zweitchance zu nutzen, die kein Mensch ernst nehmen kann.
Und das Team Rhodan gelangt mit einem (immerhin gut rhodanschen) Bluff auf die Stardust II – nur, um da eeeeendlos um ihr Überleben zu kämpfen. Und am Ende gelingt ihnen tatsächlich auch nichts weiter als allein das – zu überleben.
Erinnert sich noch jemand daran, wie großartig es in PR Classic war, die STARDUST II zu erobern?
Diesmal dringen sie in sie ein, zu nichts weiter, als eine Weile darin herumzukämpfen, wieder daraus zu flüchten, und sie dabei kaputt gehen zu lassen. Und damit das überhaupt klappt, muss erstmal Gucky aufgefahren werden – sie bewältigen die Aufgabe noch nicht einmal selber.
Und anstatt der STARDUST II haben sie nun also die TOSOMA, die ihr Konkurrenz-Schlachtschiff vernichten darf. Na klasse. Anstelle eines echten Superkreuzers kriegen wir ein Ersatzschiff in Gestalt eines zehntausend Jahre alten reaktivierten Wracks. Und das einzig interessante daran ist nicht einmal, dass es Atlans Ex-Schiff ist (das wird nämlich nicht spürbar) – sondern nur, dass es von General Pounder geflogen wird. Ich lach mich tot. Wenn es eine Figur gibt, deren Ausbau mich absolut nicht interessiert, dann ist es Pounder. Widerspricht irgend jemand?

Es soll jeden Augenblick Spannung erzeugt werden, aber Borsch fällt dafür nichts intelligentes ein. Und alles, was ihm einfällt, besteht darin, die Protagonisten auf Teufel komm raus irgendwie in maximal zugespitzte Hilflosigkeit und akuteste Lebensgefahr zu versetzen. Niemals sieht die Story so aus, dass sie aus eigener Initiative zielgerichtet überzeugendes leisten. Und wenn sie sich durch Improvisieren aus der Affäre ziehen, dann auch nur gerade eben so.
Allzu symptomatisch: Den Jungs auf der Erde gelingt es überhaupt nicht, die Ferronen zum Abzug zu bewegen. Die verziehen sich nur, weil aus purem Dusel die Erde für sie uninteressant geworden ist.

Plus der blöd mißratene Abschluss, Frieden zwischen Ferronen und Topsidern zu stiften. Nach allem was wir wissen, sind die Topsider ungefähr so zugänglich für friedlichen Ausgleich wie das Dritte Reich.
Aber Perry muss ja ein Image als erfolgreicher Idealist und Friedensstifter bekommen, also erzwingen wir eben mal was – oberflächlich und unglaubwürdig.
Ich hatte schon befürchtet, dass die beteiligten Autoren der Aufgabe nicht ge-wachsen sind, diese größeren Fragen von globaler und interstellarer Politik zu behandeln.

Dritter Zyklus:
Da hast du ja einiges richtig getippt, Göttrik. Es ist auch wirklich schon klar, dass das Galaktische Rätsel im dritten Zyklus nie und nimer seinen Abschluss finden wird. Allerdings, wie sich zeigt, um den Preis des Langziehens.
Ob die Springer schon ins Spiel kommen, da bin ich gespannt. Ich würde ja sagen: passt nicht, da auch der Atlan-Zweig noch verfolgt werden will; aber angesichts der bisherigen Ballung paralleler Handlungsebenen wirst du wohl recht behalten.
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Re: Perry Rhodan NEO - Großer Diskussionsthread

Beitragvon Goettrik » 15.06.2012, 20:55

Al Khidr hat geschrieben:Dritter Zyklus:
Da hast du ja einiges richtig getippt, Göttrik. Es ist auch wirklich schon klar, dass das Galaktische Rätsel im dritten Zyklus nie und nimer seinen Abschluss finden wird. Allerdings, wie sich zeigt, um den Preis des Langziehens. Ob die Springer schon ins Spiel kommen, da bin ich gespannt. Ich würde ja sagen: passt nicht, da auch der Atlan-Zweig noch verfolgt werden will; aber angesichts der bisherigen Ballung paralleler Handlungsebenen wirst du wohl recht behalten.
Nun ja. Ich bin jetzt inzwischen mit Band 19 durch und die Serie RhodanNeo entwickelt sich in etwas so, wie ich es erwartet habe...

Allerdings ist von den Springern noch nichts zu sehen, vielmehr gab es bisher nur einen Anti-Mutanten mit dem Namen Monk (Band 18) und einen verrückten Wissenschaftler mit dem Namen Whistler (Band 19). Mal sehen ob es so weitergeht in diesem Achterblock mit dem Schurken der Woche oder ob Borsch irgendwann doch wieder einen durchgehenden Staffelgegner für die Terra-Handlungsebene einführt, denn letztlich waren Overhead, Monk und Scaramanca doch recht austauschbar. M. E. war es ein Fehler Monterny in Band 7 sterben zu lassen, nur um ihn in Band 18 und 19 durch zwei schlechte, psychopatische Kopien zu ersetzen.

Die Wega-Handlungsebene entwickelt sich dagegen im Großen und Ganzen dagegen durchaus nach meinem Geschmack. Ich hoffe allerdings, daß das Thema "Raumschlacht im Wega-Sektor" spätestens mit Band 25 abgehakt ist, da es anfängt zu nerven. Das Lektorat von RhodanNeo scheint zudem nicht immer zuverlässig zu sein. In Band 19 wurde z. B. aus Tatjana Michalowna konsequent Tatana Michalowna...
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Re: Perry Rhodan NEO - Großer Diskussionsthread

Beitragvon ITMönch » 20.06.2012, 14:07

Al Khidr hat geschrieben:Ich liebe es einfach, wie nahe Perry Rhodan hier an der Wirklichkeit dran ist, ...


Das hat mir auch sehr gefallen
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Re: Perry Rhodan NEO - Großer Diskussionsthread

Beitragvon Goettrik » 08.07.2012, 19:39

Hallo! Liest außer mir noch jemand regeläßig RhodanNeo? Ich bin inzwischen mit Band 20 durch und bei Band 21 in der Mitte.

In Band 20 reisen Rhodan & Co. etwa 1000 Jahre weiter in die Geschichte des Wega-Systems zurück und erleben auf einer Wasserwelt Reyan mit, wie es durch eine Kette unglücklicher Umstände, aber auch viel vorurteilsbelasteter Aggression auf beiden Seiten zum Ausbruch des langen Bürgerkriegs kam, der letztlich erst mit dem Aufstieg des Thort endete. Anfangs tat ich mich mit diesem Roman schwer, da die Handlung kein altbekanntes Klischee zum Thema ausläßt. Die Charaktere sind jedoch liebevoll und detailiert geschildert. Hinzu kommt, daß man es hier nicht mit dem üblichen edlen Wilden zu tun hat, die sich nur wehren, auch wenn es anfangs so aussieht. Letztlich ist es wohl so, daß sich die Völker des Wega-Systems einfach auseinandergelebt hatten und von ihrer zynischen Politikerkaste bewußt aufeinander gehetzt - nach dem Motto: Teile und Herrsche! Letztlich sieht es für mich so aus als ob der Krieg zwar eigentlich von den herrschenden gar nicht so direkt gewollt wurde, aber angesichts jahrzehntelanger Hasspropaganda eine Stimmung entstand, die kein friedliches Zusammenleben mehr zuließ. Das ist zwar auch nicht unbedingt originell - im Grunde entstanden so wohl die weitausmeisten aller militärischen Konflikte in der realen Geschichte, in der SF ist dieses Motiv jedoch eher selten anzutreffen, da wird klares s/w-Denken bevorzugt.
Viel interessanter fand ich den ersten Auftritt Carfeschs, des Boten des Kosmokraten Tiryk. In der Originalserie trat er erst im Heft 1000 "Der Terraner" das erste Mal auf. Carfesh überbrachte ES die beiden speziellen Zellaktivatoren, außerdem war er es, der die Errichtung des Galaktischen Rätsels im Wega-System veranlaßte. Letzteres macht es dann doch irgendwie naheliegend, ihn so früh schon auftauchen zu lassen. Mal sehen, ob er noch einmal in der Serie auftaucht und ob er sich als Derjenige herausstellt, der einst die Transmitter im Wega-System verteilte.

In Band 21 reisen dann Crest und Co. noch weiter in die Vergangenheit. Der Roman ist von Anfang an fesselnd geschrieben. Interessant ist, daß die Erzfeinde der Ilts alias Mausbiber, die Orgh hier schon auftauchen und zwar erneut als Erzfeinde der Ilts und wohl gleichzeitig auch als deren Schöpfer. Das Volk Guckys und dieser selbst erhalten in RhodanNeo wohl, ähnlich wie zuvor schon die Fantan-Leute, eine völlig neue Hintergrundgeschichte.
Goettrik
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