Ich hab meine ersten Kurzkommentare zum Zyklus in zwei Portionen gepackt. Erst mal sehen, wie gut die erste davon Reaktionen erntet.
Ich denke, so, wie ich die Kommentare geschrieben habe, sind kaum Spoiler drin.
In Sachen Bewertung beschränke ich mich mal radikal auf die Ausweisung der echten Spitzenromane mit Doppelplus. (Kommando zurück! Die Smileys machen Spaß!)
2600 – Das Thanatos-Programm (Anton)
Na ja, etwas stark an Sachen wie den Aphilie-Zyklus erinnert es schon. Knüllerqualitäten sehe ich nicht.
2601 – Galaxis in Aufruhr (Lukas)
Eroberung der BASIS und Flucht der Crew; es wird schon einigermaßen die Dringlichkeit der Lage vermittelt - was jedoch schwer zu goutieren sein wird für all jene, die sich allzusehr an gewisse Vorläufer erinnert fühlen, und mal was Neues erlesen wollen. Allenfalls die Panik-Gabe der Dosanthi als Waffe ist ein recht originelles Moment. Leider wird man noch deutlich genug erleben, dass dies gar kein Zeugnis für gewaltfreien Geist ist, und die verantwortlichen Geg-ner wie immer gröbstes Schurkenkaliber sind. Erste wichtige Chance bereits verpasst.
2602 – Die Todringer von Orontes (Thurner)
erste Reaktion: Brauche ich überhaupt nicht. Man ist in eine fremde Galaxie versetzt, und alles, was der Leser erleben darf, ist irgendein Scheißplanet in Hinterwalden, auf den die Helden sich geflüchtet haben.
Thurner schafft es dann allerdings, aus den eingeborenen Raupenwesen etwas interessantes zu machen.
2603 – Die instabile Welt (Thurner)
Ist das wirklich kein Ellmer? Das Herumgeschacher um die zwei gejagten BASIS-Schiffe war unsäglich. Die paar Einsichten in die örtlichen Verhältnisse der Galaxie konnten immerhin interessieren.
Und die Idee, dass Ramoz, das Schoßtier Mondras, zu einem Humanoiden mutiert, hat eine Art von Witz, die mich erheblich an Norman erinnert. Was kein Lob sein soll.
2604 – Die Stunde der Auguren (Vandemaan)
hat gut funktioniert, ohne zu überwältigen
2605 – Die Planetenbrücke (Themsen)
Einfach großartig! Fremde Wesen so lebendig werden zu lassen, gelingt nur den wenigsten, und hier gleich einer Neuautorin. Der erste Höhepunkt.
2606 – Unter dem Stahlschirm (Haensel)
liefert nur Handlungsfortschritt, ohne tieferen Reiz.
2607 – Der Fimbul-Impuls (Vandemaan)
Ich hatte mir vom Solsystem nichts weiter Interessantes versprochen, und wurde umso angenehmer überrascht. Die Schilderung der Spenta in der Sonne ist großartig. Sense of Wonder!
2608 – Konflikt der Androiden (Haensel)
Der letzte erfreuliche Saedelaere-Roman für einige Zeit. Die Firibirim hat Haensel wirklich mit Liebe, Enthusiasmus und Können entwickelt. Also sollte man bereits hier anmerken, dass in keinem einzigen weiteren Roman irgendein Au-tor etwas mit den Firibirim anzufangen weiß. (Ok, es war auch vier mal derselbe Autor: Montillon.) Chefautor Anton ignoriert sie schließlich völlig. Waren das etwa von Haensel eigenmächtig eingebrachte „Lückenfüller“?
Die Anomalie als solche wirkt hier auch noch spannend, was sich dann ändert.
2609 – Im Reich der Masken (Montillon)
2610 – Die Entscheidung des Androiden (Montillon)
2611 – Gegen den Irrsinn (Herren)
Drei Bände Hin und Her um Alaskas Hilfsversuche und seinen schädlichen Einfluss, nur mit dem Ergebnis, dass dieser Viererblock überhaupt keinerlei Ergebnis hat. Man erfährt nicht, was die Anomalie ist, das Verhältnis Alaskas zu seinen neuen Gastgebern wird nur schwitzend im Kreis herumgehetzt, und die LEUCHTKRAFT greift nur ein, um, nach intensivem Gewese um die Nekrophore, plötzlich ratzbatz aus der Handlung zu verschwinden.
2612 – Zielpunkt BASIS (Thurner)
2613 – Agent der Superintelligenz (Thurner)
2614 – Navigator Quistus (Montillon)
2615 – Todesjagd auf Rhodan (Heitz)
Man wird Perry Rhodan kaum einen Schritt seiner kosmischen Bestimmung näherbringen, wenn man ihn noch länger als Sidekick eines Unsympathen Ennerhahl umherstolpern lässt. Erklärt nichts, führt sich arrogant auf, stümpert mehrfach übel, ohne deshalb die Führerattitüde abzugeben, und das Endergebnis ist wieder nur Gerenne. Der Reiz, den Quistus vermittelte, hat nur recht kurze Zeit angehalten.
Heitz’ „Todesjagd“ fand ich sogar ganz lesbar, wenn man es einmal als Lückenfüller mit Denkverbot (sprich groben Logikmängeln) akzeptiert. Der perfekte U-Bahn-Roman.
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Bilanz: drei richtig gelungene Romane unter 16
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