[Goettrik]

Atlan 706: Geheimnisvolles Zyrph ; Auf der Welt der Widersprüche / von H. G. Francis

Erscheinungsmonat: April 1985


Handlung:
Bei den Zyrphern handelt es sich um ein Volk, das erst seit wenigen Jahrzehnten bemannte Raumfahrt mit überlichtschnellen Raumschiffen betreibt. Die ZYRPH’O’SATH ist das Flaggschiff ihrer kleinen Flotte. Chipol und Atlan werden von der Besatzung mit unerwarteten Respekt behandelt, weil man sie für Abgesandte der Daila hält und diese in Manam-Turu einen guten Ruf genießen. Lediglich der Kapitän der Zyrpher hegt Zweifel und hält die beiden Gefangenen für Weltraumpiraten. Eine Bande Piraten hat er erst vor kurzem gefangengenommen und in die Kantine der ZYRPH’O’SATH gesperrt. Bei den Piraten von Manam-Turu handelt es sich um extrem fremdartige Wesen, die an exotische Fabelwesen wie geflügelte Löwen oder Harpyien erinnern. Lediglich der Piratenkapitän erweckt einen vertrauten Eindruck, obwohl sein Körper mit schwarzem Pelz bedeckt ist.

Ausgerechnet ein Roboter vom Planeten Cairol, ein silberner Mann aus der Zeltstadt der Nomaden, zerstreut die Sorgen der Zyrpher. Sie bringen Chipol und Atlan sogar auf Anraten des Roboters zu ihrer Heimatwelt. Darüber hinaus bietet der Roboter sich Atlan, dem Beauftragten der Kosmokraten, als Diener an. Die Jagd auf ihn habe auf einem Missverständnis beruht. Die Hyptons hätten den Arkoniden schlicht für einen Verbündeten Chossophs gehalten.

Eine Traube der Hyptons erwartet Atlan im Palast Grareikas, der Regentin von Myhn, einem Land auf dem Planeten Zyrph. Sie wollen dort mit ihm über eine Zusammenarbeit verhandeln. Atlan misstraut dem Frieden. Eher aus einer Laune heraus tauft er den Roboter der Hyptons auf den Namen Brutus. Dieser kann mit Atlans Anspielung nichts anfangen.

Tatsächlich wird die Reise nach Myhn ein einziger Hindernislauf. Der einzige Raumhafen befindet sich von Myhn aus gesehen am entgegengesetzten Ende des größten Kontinents von Zyrph. Chipol und Atlan sollen mit einer Magnetschwebebahn reisen.

Doch bevor sie die Magnetschwebebahn besteigen können, wird der Raumhafen bereits von Rebellen angegriffen. Im Zug feindet sich Chipol mit seiner vorlauten Art mit einem bedeutenden heiligen Mann der Zyrpher, dem Invast, an. Der Invast ist ein fetter alter Zyniker, bewundert wird er vor allem deshalb, weil er über eine schwache Parabegabung verfügt, mit der er besonders giftige Spinnentiere dressieren und beherrschen kann. Bevor der Streit zwischen Chipol und dem Invast jedoch eskalieren kann, greifen Rebellen die Magnetschwebebahn an und entführen den heiligen Mann. Danach fährt die Bahn ohne Bahnpersonal an Bord los, weil dieses streikt.

Weit kommt die Bahn jedoch nicht, denn sie wird von riesigen kristallinen Würmern angegriffen, die sonst in der Lava des Planeteninneren leben. Sie ernähren sich von Erzen und Metallen aller Art und betrachten die Bahn als willkommenen Pausensnack.

Aus den Überresten der Bahn konstruieren Chipol, Atlan und der leitende Bahnbeamte Tarlos eine Lore mit der sie einen viele Kilometer langen Abhang hinabfahren. Danach durchqueren Sie mit einem selbstgebauten Floss einen Strom aus elektrisch geladenen Flüssigkristallen. Um schließlich mit einem Segelflieger aus den Überresten der Magnetschwebebahn eine Hügellandschaft zu durchqueren. In einem Tal werden sie von Flugsauriern angegriffen.

Die Bewohner eines nahe gelegenen Barbarendorfs retten sie. Atlan ist erstaunt als er erfährt, dass die Barbaren von Zyrph in einem Pfahldorf leben, deren Pfähle so hoch sind, dass sie in den Hyperraum reichen. Wenn die Bewohner aus ihren Hyperraumnischen am oberen Ende der Pfähle hinabklettern, sieht es aus als würden sie stückweise aus dem Nichts erscheinen. Für Außenstehende wie Atlan, Chipol oder Tarlos ist es jedoch bei Todesstrafe verboten, einen der Pfähle hinaufzuklettern. Der Beamte ist jedoch von einer der Barbarenfrauen so sehr angetan, dass er eines nachts alle Bedenken verliert und einen der Pfähle hinaufklettert. Er wird beim Schäferstündchen erwischt. Er, Chipol und Atlan müssen aus dem Dorf fliehen, wenn sie nicht zur Strafe umgebracht werden wollen. Dazu rauben sie drei Reittiere der Barbaren, die daraufhin noch wütender sind.

Diesmal sind es die Rebellen, die Atlan und seine beiden Begleiter retten. Ihr Anführer nennt sich selbst Mrothyr der Todesbote. Tatsächlich ist er ein rachsüchtiger Muskelprotz mit ungehobeltem Benehmen und scheinbar wenig Intelligenz. Zumindest letzter Eindruck zerstreut sich jedoch bald und Atlan schließt sich den Rebellen an. Er hilft ihnen sogar ein Waffenlager der Regierung in einer Mondbasis auszuplündern. Dazu nutzen die Rebellen einen Transmitter, den sie den geheimnisvollen Naldrynnen abgenommen haben. Die Naldrynnen sind die eigentlichen Herren auf dem Planeten Zyrph. Wobei sie sich jedoch stets im Hintergrund halten und dem Adel der Zyrpher die Drecksarbeit überlassen. In der Öffentlichkeit treten die Naldrynnen nur als Gönner und Förderer auf.

Nun stellt sich jedoch heraus, dass Atlan den Roboter der Hyptons zu recht auf den Namen Brutus getauft hat. Er verrät Atlan und die Rebellen und verbündet sich mit Tarlos. Der Beamte sieht in den Rebellen nur einfache Kriminelle und will sie ausliefern. Er befreit den Invast und flieht mit diesen und dem Roboter aus dem Versteck der Rebellen. Chipol und Atlan entdecken die Fluchtpläne zwar vorzeitig, sie können diese jedoch nicht vereiteln, sondern werden nun umgekehrt Tarlos Gefangene. Zudem wird der Arkonide von einer der Spinnen des Invasts gebissen.

Handlungszeit: Frühjahr 3819 n. Chr.


Anmerkungen:
Der Roman ist das genaue Gegenteil von dem, was uns in den letzten Atlan-Heften geboten wurde. Die Handlung kommt zwar nicht so recht voran. Atlan ist von seinem Ziel, den Erleuchteten zum Duell zu stellen und dessen Projekt EVOLO zu zerstören, weiter entfernt als je zuvor. Dafür wird hier jede Menge fantastische bis schlicht wahnsinnige Action geboten.

Ein wenig erinnert das Ganze an eine Kreuzung aus einer hemmungslosen Münchhausiade und einem skurrilen Horror Road Movie a la From Dusk Till Dawn.