Atlan 701: Die Stadt über dem Fluß




Atlan 701: Die Stadt über dem Fluß

Beitragvon Goettrik » 21.12.2018, 05:43

Atlan 701: Die Stadt über dem Fluß ; Ein Arkonide unter Caironen / von Arndt Ellmer

Handlung:
Atlan erfährt von Chipol, dass die Sternenballung, in der er sich seit kurzem aufhält, den Namen Manam-Turu trägt. Einer alten Legende zur Folge war die Galaxie einst ein langweiliger spiralförmiger Sternennebel wie die heimische Milchstraße. Die Nomaden auf Chipols Heimatwelt Aklard stellten sich das Feuerrad am Nachthimmel als ein riesiges Lagerfeuer vor, an dem sich einst die Götter versammelten. Doch dann wäre es zu einem Streit unter den Göttern gekommen und das große himmlische Lagerfeuer wäre explodiert und wahllos über dem Himmel verstreut worden. Seitdem sei die Großgalaxie Manam-Turu ein diffuser irregulärer Sternennebel.

Tatsächlich scheint es vor Jahrtausenden eine kosmische Katastrophe gegeben zu haben, welche alle Völker Manam-Turus traf und sie brutal in die Primitivität zurückfallen ließ. Selbst in der Gegenwart, ist die Galaxie im Vergleich zur heimischen Milchstraße noch unterentwickelt und wenig erschlossen. Große, geschlossene und gut organisierte Sternenreiche gäbe es keine. Die Daila vom Planet Aklard gehören zu den Völkern im Sternennebel, die inzwischen wieder einen Entwicklungstand erreicht haben, der dem Solaren Imperium im 21. Jahrhundert kurz nach Entdeckung der Linearraum-Technik entspricht. Ein mit dem Großen Imperium der Arkoniden unter dem Robotregenten vergleichbares Gebilde gibt es jedoch nicht. Unzählige Völker haben sich zudem bis heute nicht von der Katastrophe erholt und leben unter steinzeitlichen Bedingungen. Die Bewohner des benachbarten erdähnlichen Planeten Cairon zählen zu diesen postapokalyptischen Barbaren.

Cairon ist der zweite Planet des Tsybaruul-Systems, eine erdähnliche Welt, die über nur eine große, bewohnte Landmasse in Äquatornähe verfügt. Das Klima auf der langgestreckten Landmasse ähnelt dem Nordafrikas in der Antike. Das Land ist in mehrere streifenförmige Zonen unterteilt. Der unbewohnte Sandwüstenstreifen geht in eine breite Steppenzone über, in der Tausende kleine Nomadenstämme leben und miteinander um Einfluss kämpfen.

Darauf folgt ein von Flüssen durchzogenes Hügelland, das fließend in einen Mittelgebirgsstreifen übergeht. In diesem Gebiet befinden sich Duzende einfache Höhlenstädte, die von den Bewohnern in und an die Hänge der Berge geschlagen wurden. Die Bewohner der Städte stammen alle vom gleichen Nomadenstamm ab, den Bathrern. Sie unterscheiden sich von den anderen Völkern Cairols durch ihre Priesterkaste, deren Mitglieder alle über starke Parafähigkeiten verfügen und sich dem „Hohen Geist der Harmonie“ verpflichtet fühlen. Die Bewohner der Mittelgebirgsstädte gelten auf Cairol als besonders friedliche, ehrliche und zivilisierte Menschen.

Die Familie Sayum hatte sich bewusst auf der benachbarten Wüstenwelt Joquor-Sa angesiedelt. Sie waren alle, außer Chipol, parapsychisch begabt, unterschieden sich äußerlich und biologisch so gut wie gar nicht von den Bathrern und wollten sich daher langfristig diesen anschließen und sich in deren Städten ansiedeln. Es kam jedoch nur zu einigen wenigen Aufklärungseinsätzen der Daila in Maskerade auf Cairol, bevor der Erleuchtete fast alle Mitglieder der Familie Sayum entführte. Leider zeigte es sich, dass die Bathrer und alle anderen Bewohner des Planeten noch zu primitiv waren, um einen Kontakt mit einer höherentwickelten Zivilisation heil zu überstehen.


Atlan geht davon aus, dass es dem Erleuchteten nicht um die Bewohner der von ihm überfallenen Welten selbst als Beute ging, sondern nur um deren Psi- bzw. Parapotentiale. Der Arkonide glaubt, dass der Erleuchtete die Angehörigen der Familie Sayum entführt hat, weil er deren Psi-Energie brauchte, um sich selbst nach dem weiten Sprung von Alkordoom nach Manam-Turu wieder zu kräftigen und um die Arbeit am Projekt EVOLO weiter fortzusetzen.

Als der Unsterbliche vor wenigen Tagen mit der STERNSCHNUPPE das Tsybaruul-Systems anflog, war Cairol das zweite Signal in der Psi-Ortung direkt neben der Wüstenwelt Joquor-Sa. Atlan geht deshalb davon aus, dass der Erleuchtete sich die postapokalyptischen Barbaren als nächstes Ziel ausgesucht hat. Daher beschließt er den Planeten anzufliegen. Den Teenager Chipol nimmt Atlan mit, da er diesen nicht auf Joquor-Sa zurücklassen will.


Auf dem Planeten, in der weit abseits gelegenen Stadt Umharaton findet gerade ein Wochenmarkt statt. Zwischen den beiden fahrenden Händlern Auferhan und Jodanon kommt es zu einem Streit. Der ist zwar nur inszeniert, fällt jedoch heftig genug aus, dass der Teenager Harakesch sich eine der Jacken aus dem Angebot der Händler aneignen kann. Der Diebstahl bleibt nicht unentdeckt und erregt Aufsehen, weil dies das erste Vergehen dieser Art in der Stadt seit Generationen ist. Der von den Priestern ausgehende „Geist der Harmonie“, der alle Gedanken und Empfindungen der Bathrer durchtränkt, verhinderte bisher jede kriminelle Handlung bereits im Ansatz.

Harakesch schwört jedoch, dass alles nur ein Missverständnis sei. Zur Aufklärung des Falls wird der junge Novize Chumboro herbeigerufen. Der Priesterschüler gilt als besonders talentiert und besitzt hohes Ansehen. Allerdings hat er auch persönliches Interesse an der Aufklärung der Umstände, da Harakesch sein jüngerer Bruder ist. Nun muss Chumboro jedoch entsetzt feststellen, dass ihm seine besonderen Priesterkräfte über Nacht verlassen haben.

Um wieder zu sich zu finden, verlässt Chumboro seine Heimatstadt Umharaton und begibt sich an den Rand des Hochgebirges. Der Hochgebirgsstreifen ist kaum bewohnt, da er ein extrem hartes Klima aufweist. An der Küste hinter dem Hochgebirge sollen sich in den Tälern jedoch die Städte und Lager der fahrenden Händler befinden. Der frustrierte Priesterschüler folgt einer der Kaufmannsstraßen ins Hochgebirge. Dabei nähert er sich einem Plateau, dass als verflucht gilt und sieht eine helle Himmelserscheinung herabfallen und auf dem Berg landen.

Er hat die Landung der STERNSCHNUPPE auf dem Planeten Cairol beobachtet. Atlan und Chipol haben ihn jedoch nicht bemerkt, sondern ziehen sich seelenruhig in das Versteck zurück, dass die Kundschafter der Familie Sayum im Plateau angelegt haben. Chumboro glaubt böse Geister entdeckt zu haben und flieht in die entgegengesetzte Richtung in den Wald im Hügelland zwischen der Steppe der Nomaden und dem Mittelgebirge der Städter.


Einige Tage später durchqueren Chipol und Atlan als fahrende Händler getarnt den Wald, der sich westlich von Umharaton befindet. Sie stoßen auf Chumboro, der sich bei einem Sturz verletzt hat und zudem unter hohes Fieber leidet. Der Bathrer ist kaum noch bei Bewusstsein und wehrt sich nicht dagegen, dass er auf den Kaufmannswagen der Fremden gelegt und gepflegt wird. Atlan beschließt den kranken und verwahrlosten Novizen in seine Heimatstadt zu bringen. Dort werden Chipol und Atlan als Retter des Priesterschülers willkommen geheißen.

Während Chumboro zur Behandlung tief in das Stadtinnere Umharatons gebracht wird, dürfen Chipol und Atlan das Kaufmannsviertel mit dem Markt nicht verlassen. Der Arkonide ist zunächst etwas enttäuscht. Er nutzt die Zeit, um sich in der Stadt umzuhören. Er erfährt, dass Chumboro nicht der einzige unter den Priestern und Novizen war, der am 3. Januar 3819 n. Chr. seine besonderen Fähigkeiten verlor, dass sich für einen Moment der Himmel verdunkelte und dass einzelne besonders begabte Priester seit diesem Tag sogar vollständig verschwunden sind.

Der Arkonide ist fest davon überzeugt, auf Spuren der Aktivitäten des Erleuchteten gestoßen zu sein. Als er die Hohepriester der Stadt vor dem abtrünnigen Mächtigen warnen will, wird er jedoch nicht zu diesen vorgelassen. Einige Tage lang versucht er auf normalem Weg vor den Rat vorgelassen zu werden, kann jedoch nichts erreichen. Schließlich dringt er gewaltsam in den Zentralen Bereich Umharatons vor, der allein den Hohepriestern vorbehalten ist.

Er schafft es sogar den Obersten Priester der Stadt Ghaidor vom Erleuchteten zu Berichten. Der Oberste Priester erklärt jedoch, dass Chumboro inzwischen genesen sei und er Chipol und Atlan als jene Dämonen wiedererkannt hat, die vor einigen Tagen auf einem verfluchten Plateau gelandet sind. Ghaidor beruft den Rat ein, jedoch nicht um über Atlans Warnung zu beraten, sondern um den Arkoniden mit Parakräften zu verhören und mit den vereinten Kräften des Rats in jene schreckliche Hölle zurückzuschicken, aus der der Bote des Unheils entwichen sein muss.

Handlungszeit:
Januar 3819 n. Chr.


Anmerkungen:

Eher ein Fantasy- als ein Science Fiction-Roman und zumindest für mich unglaublich zäh zu lesen. Hinzu kommt, dass relativ wenig passiert und die Dialoge wenig mitreißend wirken.. Dafür liefert Ellmer viele Hintergrundinformationen über Manam-Turu, die Daila, Aklard, die Bathrer und Cairol. Jedoch ist nur schwer einzuschätzen, welche Informationen über die Verhältnisse langfristig von Interesse sind. Schließlich stellt sich die Frage, ob Atlans aktueller Lieblingsfeind sich überhaupt noch auf Cairol aufhält oder ob er sich nicht längst abgesetzt hat.
Goettrik
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Re: Atlan 701: Die Stadt über dem Fluß

Beitragvon Georg » 21.12.2018, 07:26

Hallo Bernd, deine ATLAN-Rezensionen könnten doch in die Perrypedia einfließen. Frohes Fest!
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Re: Atlan 701: Die Stadt über dem Fluß

Beitragvon Goettrik » 24.12.2018, 15:01

Vielen Dank Georg für die Blumen.

Es freut mich sehr, dass Dir meine Zusammenfassungen und wohl auch die Kommentare, gefallen.

Für die Perrypedia halte ich diese für weniger geeignet. Bei der Seite handelt es sich um ein Lexikon, das als nüchternes Nachschlagewerk gedacht ist und keine subjektiven Wertungen und Gewichtungen enthalten soll. Die Zusammenfassungen der alten Atlan-Hefte hier, entstanden jedoch einst für das "World of Cosmos" und sollen eben gerade auch meine subjektive Sicht zeigen, also was ich an dem jeweiligen Roman für wichtig, gut oder schlecht halte. Kommentare schliesslich, für mich das Salz in der Suppe, aber auch besonders schwer zu schreiben, gehören m. E. überhaupt nicht in ein Lexikon wie die Perrypedia.

Daher halte ich mich dort lieber zurück. Ich bitte um Dein Verständnis.

Und wünsche Dir, frohe Weihnachten!
Goettrik
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