Atlan 699: Diener des Juwels




Atlan 699: Diener des Juwels

Beitragvon Goettrik » 12.11.2018, 22:51

Atlan 699: Diener des Juwels ; Die Steppenpiraten schlagen zu / von Marianne Sydow

Was bisher Geschah:
Nur unter großen Mühen gelang es Atlan, die verlorengegangenen Koordinaten von Varnhagher-Ghynnst wieder in seinen Besitz zu bringen und danach das Generationenschiff SOL seiner Bestimmung als Spoodiesammler bei den Kranen zuzuführen.

Im Jahre 3818 n. Chr. kontrolliert der unsterbliche Arkonide erst seit etwa sieben Jahren das Schicksal der Löwenmenschen aus der Galaxis Vayquost. Er greift dabei nur aus dem Hintergrund als sogenanntes Orakel von Krandhor in die Geschicke der Kranen ein.

Am 22. Juni 3818 wird er jedoch jäh aus diesem eher beschaulichen Dasein gerissen und in die ferne Galaxie Alkordoom versetzt. Atlan akzeptiert den Auftrag der Kosmokraten, obwohl er so gut wie keine Informationen über die Natur der Bedrohung erhält.

Alles was er weiß ist, dass im Zentrum der Galaxie eine Macht lauert, die sich „der Erleuchtete“ nennt und dass diese an einer Waffe namens EVOLO bastelt. Mit ihr soll es möglich sein, die Kosmokraten in ihrer ureigensten Heimat hinter den Materiequellen anzugreifen. Unterstützung erwarten kann er nur von dem geheimnisvollen, lebenden Raumschiff ANIMA.

Monatelang irrt Atlan orientierungslos durch Alkordoom und versucht sich ein Bild der Verhältnisse vor Ort zu machen. Dabei trifft er unter anderem auf das kleine, sehr energische Volk der Celester. Bei ihnen handelt es sich um Menschen, deren Vorfahren vor etwa 2.000 Jahren von der Erde entführt wurden. Zu welchem Zweck sie auf dem Planeten New Marion angesiedelt wurden, haben sie allerdings nie erfahren. Dennoch sieht Atlan in ihnen natürliche Verbündete.


Handlungszusammenfassung:
Das Jahr 3818 n. Chr. nähert sich dem Ende und das Projekt EVOLO des Erleuchteten von Alkordoom befindet sich kurz vor seiner Vollendung. Dem unsterblichen Arkoniden bleiben nur noch wenige Tage, um diese Pläne im Auftrag der Kosmokraten zu durchkreuzen. Die politischen Strukturen in den äußeren Sektoren der Riesengalaxie befinden sich bereits in der Auflösung. Atlan ahnt jedoch, dass dies weniger sein Verdienst ist als dem Umstand, dass der ehemalige Mächtige in Zukunft nicht mehr auf die Dienste seiner Hilfsvölker angewiesen ist und seinen geordneten Rückzug plant. Der Unsterbliche setzt daher alles auf eine Karte und greift frontal an.

Atlan startet eine verzweifelte Expedition ins Zentrum von Alkordoom. Sein Ziel ist es mit einer kleinen Flotte das geheimnisvolle MEMORIUM im Nukleus der Riesengalaxie anzugreifen. Dort befindet sich das Versteck des Erleuchteten, über den der Arkonide immer noch fast nichts weiß. Noch weniger weiß er über EVOLO. Der Unsterbliche weiß nur, dass die Zeit drängt. Seine kleine Flotte besteht im wesentlichen aus dem lebenden Raumschiff ANIMA und dem Flaggschiff der Galaktischen Feuerwehr, der VIRGINIA. Neben einigen Hundert Celestern begleiten ihn auch die Steppenforscher und der geheimnisvolle Sternentramp Colemayn in den Kampf.

In der Sonnensteppe gerät ANIMA jedoch in die Fänge der Steppenpiraten. Der KANZATAYA unter dem Kommando des Jupters Jallesh gelingt es das lebenden Raumschiff einzufangen. An Bord der ANIMA befindet sich zu diesem Zeitpunkt nur der Arkonide Atlan. Jallesh lässt seinen Fang zum Kontaktplaneten der Jupter namens Ghuurm bringen.

Dabei handelt es sich um den vierten Planeten eines unbedeutenden Sonnensystems am Innenrand der Sonnensteppe. Der Planet ist extrem stürmisch und seine wichtigste einheimische Lebensform sind die Shirgen. Riesige Plasmawesen, die wie Heuschreckenschwärmen durch die karge Landschaft ziehen und alles kahl fressen. Ghuurm ist nahezu unbewohnt. Es gibt nur einen kleinen Raumhafen mit einer Ansammlung würfelförmiger Gebäude als eigentlicher Stützpunkt. Dennoch besitzt die Welt eine zentrale Bedeutung für die Steppenpiraten als Standort des „Auges des Erleuchteten“. Dabei handelt es sich um eine pyramidenförmige Anhäufung von Hunderten von zwei bis fünf Meter durchmessenden Glaskugeln, welche Kontakträume darstellen, über die der Erleuchtete mit den Piraten und ihren Gefangenen persönlich kommunizieren kann. Ein Verhör im „Auge des Erleuchteten“ durch diesem selbst gilt als sehr gefährlich. Viele Gefangene haben die Station nicht wieder lebend verlassen, andere saßen dort für Jahre fest oder endeten als körperliche und geistige Wracks.

Atlan sieht im Verhör durch den Erleuchteten vor allem eine Chance den Weg zum MEMORIUM abzukürzen und die Vollendung EVOLOS doch noch rechtzeitig zu stoppen. Im „Auge des Erleuchteten“ muss der Arkonide jedoch erkennen, dass er seine Kräfte und Möglichkeiten weit überschätzt hat. Beim Herrscher über Alkordoom handelt es sich um ein Wesen, dessen geistiges Potential dem einer Superintelligenz entspricht und das nicht körperlich in Erscheinung tritt. Umgekehrt muss der Erleuchtete erkennen, dass der Geist des Unsterblichen von den Kosmokraten gegen parapsychische Übergriffe durch Telepaten und Hypnotiseure egal welcher Art und Stärke versiegelt wurde. Zwischen Atlan und dem Erleuchteten herrscht ein Patt, da der eine dem anderen mit den ihm zur Verfügung stehenden Mitteln nicht ernsthaft Schaden kann. Der Erleuchtete versucht dennoch mit aller Gewalt den Willen des Arkoniden zu brechen und greift dessen Geist mit aller psionischer und hyperenergetischer Gewalt an, die er aufbringen kann. Das Einzige, was er damit auslöst, ist ein gewaltiger Hypersturm, der den gesamten Nukleus und die ihn umgebende Sonnensteppe ins Chaos stürzt.

Im Schutz des Hypersturms erreicht die VIRGINIA den Planeten Ghuurm und erobert den Stützpunkt der Steppenpiraten. Colemayn und einer Handvoll Celester gelingt es in das „Auge des Erleuchteten“ vorzudringen. An Atlan selbst kommen sie nicht heran.

Einen ruhigen Moment im Kampf mit Atlan nutzt der Erleuchtete, um das lebende Raumschiff ANIMA zu untersuchen, das auf dem Raumhafen von Ghuurm festsitzt. Entsetzt stellt er fest, dass der Bewusstseinskern ANIMAS mit dem der ehemaligen Orbiterin des verstorbenen Ritters der Tiefe Hartmann vom Silberstern identisch ist, die ihm vor 5000 Jahren eine schwere Niederlage zufügte. Er beschließt zu fliehen und verlässt Alkordoom überstürzt. Die Vollendung EVOLOS wird dabei um Monate zurückgeworfen. Für den Erleuchteten alias Vergalo jedoch ein leicht verschmerzbarer Rückschlag, arbeitete er doch bereits seit Jahrtausenden an seinem Projekt.

Aus Sicht der Steppenpiraten von Ghuurm und der angreifenden Freunde Atlans sieht es so aus als würde das „Auge des Erleuchteten“ erst hell erstrahlen und dann in einer gewaltigen Explosion vergehen. Da Colemayn und Atlan es nicht geschafft haben, die Bastion des Erleuchteten rechtzeitig zu verlassen, bevor diese sich selbst vernichtete, gelten sie als tot.

Während die Celester den Rückzug von Ghuurm organisieren, achtet niemand auf das lebende Raumschiff ANIMA. Es hatte sich am Höhepunkt des Kampfes zwischen Atlan und dem Erleuchteten aus den Fesseln des Raumhafens der Steppenpiraten befreit und verzweifelt auf dessen Bastion gestürzt und war mit dem „Auge des Erleuchteten“ explodiert. Zurück bleibt ein riesiger, halbtoter Haufen lebenden Gewebes. Zunächst ist sie eine hilflose Masse und erst nach und nach bildet ANIMA mit ihrer Parafähigkeit aus einem kleinen Teil ihrer Masse den Körper einer Celesterin heraus. Diese schmuggelt sich im allgemeinen Chaos an Bord der VIRGINIA, wagt es aber nicht, sich den Celestern als ehemalige ANIMA zu offenbaren. Als die VIRGINIA startet, verlässt Anima das Schiff mit einem gekaperten Beiboot und hofft, eines Tages den Arkoniden wiederzufinden.

Handlungszeit: Ende Dezember 3818 n. Chr.


Anmerkungen:

Mit einem hochdramatischen Silvesterfeuerwerk schließt Marianne Sydow den Unterzyklus um die Machenschaften des Erleuchteten in Alkordoom. Keine der in den letzten Heften aufgeworfenen Fragen fand eine für Leser und Protagonisten zufriedenstellende Antwort. Sie werden den Arkoniden auch über die nächste Hefte weiter verfolgen und mit Band 800 kehrt die Handlung schließlich vollständig wieder zum ursprünglichen Handlungsschauplatz zurück.

Man merkt der gradlinigen Handlungsführung des Romans leider an, dass es Marianne Sydow vor allem darum ging, den Unterzyklus schnellstmöglich abzuschließen, um Platz für neues zu schaffen. Eine der Stärken von Marianne Sydow ist jedoch die ausführliche und liebevolle Schilderung der Charaktere aus der zweiten Reihe und ihrer Handlungen und Motivationen. Etwas, das man beim damaligen Autoren-Team des Pabel-Verlags leider nicht als selbstverständlich voraussetzen konnte und das auch heute nicht jedem Autoren gelingt. Und zumindest im Fall des lebenden Raumschiffs ANIMA und des Piratenkapitäns Jallesh gelingt es ihr auch hier sehr gut.
Goettrik
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