PR 2238 - Die Friedensfahrer




PR 2238 - Die Friedensfahrer

Beitragvon Myles » 11.07.2004, 00:45

Bild Bild Boah ey, wat für ein Roman. Wirklich ein Sahneschnittchen, daß uns Uwe Anton abgeliefert hat. Mmh, im aktuellen Tacheles lese ich gerade meine Verriss von einem vorherigen Romane. Es geht also doch besser Bild .
Wir treffen auf ein paar Fohlen und bekommen eine doch mal etwas farbigere Darstellung von Michael Reginald Rhodan. Hat mir ziemlich gut gefallen. Das er sich dann doch selber als ziemlich blaß und farblos empfand in der Vergangenheit... Wie er wohl auf die Idee gekommen ist? Bild
Ein wahres Lesevergnügen war es für mich. 9 Points.
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Re: PR 2238 - Die Friedensfahrer

Beitragvon Al Khidr » 11.07.2004, 17:41

Bild Bild

Hm. Jetzt hab ich den Roman extra eilig besorgt, um ihn noch schnell vorm Stammtisch zu lesen. Nach 15 Seiten Trajan-Testflug hab ich das Heft erstmal beiseite gelegt.

Als ich mich erholt hatte und weiterlesen konnte, ging der Testflug gleich erstmal noch zehn Seiten weiter. Und Haensels Romane um die Testflüge der EVEREST wirkten auf mich immens viel packender und dramatischer. Herrgott, tobt Anton sich in pedantischen Aufzählungen von Einrichtung und Leistungsdaten der TRAJAN aus.
Und macht dabei auch noch Fehler! (Prust!) Erst heißt es, die Kreuzer der TRAJAN seien mit T-KR-1 bis 60 durchnummeriert; eine Seite später heißt es dann, die zwei Kreuzerklassen seien getrennt T-ME-1 etc. und T-DI-1 etc. bezeichnet.
Wenn man dann denkt, jetzt gehe tatsächlich was los, wird auf S.27 anderthalb Seiten lang im ausuferndsten Detail über Anflugmanöver doziert. Bild
Und an dieser Stelle beschleicht mich ein massiver Verdacht. Nämlich, daß hier Anton einen fertigen Textblock von Rainer Castor wörtlich übernommen hat. Die Passage ist nämlich durch eine spezielle stilistische Macke gekennzeichnet - die man bestens, oder eher schlechtestens, aus Rainer Castors PR-Kommentaren kennt! Und zwar die Gewohnheit, andauernd Aussagen zu betonen, indem sie kursiv gesetzt werden, so, als ob der Autor für geistig Zurückgebliebene schreibt, die anders nicht kapieren, daß der Autor gerade etwas äußerst Wichtiges verkündet hat. Bild

Das ist doch etwas zu sehr Castor, um Anton zu sein.

Mal sehen, ob jetzt der Roman anfängt.
Zuletzt geändert von Al Khidr am 11.07.2004, 17:42, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: PR 2238 - Die Friedensfahrer

Beitragvon Myles » 12.07.2004, 07:11

Al Khidr schrieb am 11.07.2004 17:41
Bild Bild

Hm. Jetzt hab ich den Roman extra eilig besorgt, um ihn noch schnell vorm Stammtisch zu lesen. Nach 15 Seiten Trajan-Testflug hab ich das Heft erstmal beiseite gelegt.




Tja, da ich die TRAJAN mag hat die Passage natürlich wohlwollen bei mir gefunden. Aber das aktuelle Tacheles belegt sehr eindeutig wie unterschiedlich wir alle doch verschiedene Begebenheiten eines Romans bewerten.
Hoffe doch jetzt nur, dass Du es nicht bereuen wirst extra schnell losgegangen zu sein. Die Passage um die Hottehüs hat mir zumindest noch besser gefallen. Vor allem Mike kommt gut weg. Meiner bescheidenen Meinung nach Bild
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Re: PR 2238 - Die Friedensfahrer

Beitragvon Al Khidr » 12.07.2004, 20:58

Myles schrieb am 12.07.2004 07:11

Hoffe doch jetzt nur, dass Du es nicht bereuen wirst extra schnell losgegangen zu sein.




Nö, so konnten wir am Stammtisch alle gemeinsam den Roman vereißen. Bild

Ernsthaft, die Hottehüs waren gut präsentiert. Alles um die Friedensfahrer herum hatte Klasse. Eine ganz leckere Entwicklung, recht lecker inszeniert.

Mit Abstrichen. Roi Danton war OK. Nicht mehr und auch nicht weniger. Seine Lebensrückblicke in Gegenwart seiner diversen Geliebten klangen nicht so, wie ich mir solche Gespräche vorstellen würde - falscher Tonfall, paßt eher zu Tagebucheinträgen/Memoiren. Und ich hab mir dabei gedacht: "kein Wunder daß Merceile nach Gruelfin zu ihrer Mutter zurück gegangen ist, wenn sie sich im Bett jede Nacht dieses selbstmitleidige Geseiere anhören mußte."

In diversen Passagen wurde SEHR penetrant dem Leser vorgekaut, wie er gewisse Dinge zu sehen hat. In Heft 2238 denkt sich Roi Danton auf einmal: "Ich habe es schon immer lächerlich gefunden, daß jede Kleinigkeit von Syntrons geregelt werden muß."
NACHDEM einige Hefte den Eindruck erweckt haben, daß Syntrons auch für Türöffner und Kühlschränke unerläßlich seien, und sich die LESER längst ausgiebig darüber mokiert haben. Bild

Und versuche auf S.41 mal, dem Dialog zu folgen.

Beim Stammtisch hat Jürgen angemerkt, daßer in der ersten Hälfte noch anderswo typische Castor-Ausdrucksweise erkannt hat. Woraufhin Kai Schmidt von Behren spekulierte : liegt das jetzt daran, daß Uwe Anton per Copy/Paste gearbeitet hat, oder hat da Castor einen Roman nur halb fertig schreiben können, mußte ihn dann abtreten, und Anton mußte das Fertigschreiben übernehmen? Letzteres paßt allerdings nicht dazu, daß Castor den direkten Folgeband mit einem sehr anderen Thema schreibt.
Zuletzt geändert von Al Khidr am 12.07.2004, 21:01, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: PR 2238 - Die Friedensfahrer

Beitragvon Goettrik » 13.07.2004, 21:29

Der Roman ist ganz nett, um mich wirklich in Begeisterungsstürme zu reißen, brauch es mehr, als ein paar Zitaten aus den Datenblättern, eine solide aber hausbackene Charakterbeschreibung von Roi Danton und etwas Monolog des Autors über mögliche zukünftige Entwicklungen, die so nicht eintreten müssen.

Aber die Algorrian sind wieder einmal rechte Früchtchen. Insgesamt also ein ganz unterhaltsamer Roman.

7 Punkte
Zuletzt geändert von Goettrik am 13.07.2004, 21:31, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: PR 2238 - Die Friedensfahrer

Beitragvon Myles » 15.07.2004, 08:46

Goettrik schrieb am 13.07.2004 21:29
Der Roman ist ganz nett, um mich wirklich in Begeisterungsstürme zu reißen, brauch es mehr, als ein paar Zitaten aus den Datenblättern, eine solide aber hausbackene Charakterbeschreibung von Roi Danton und etwas Monolog des Autors über mögliche zukünftige Entwicklungen, die so nicht eintreten müssen.



Naja, wenn ich aber dagegen sehe wie Michael Reginald Rhodan bisher dargestellt wurde ist das schon ein gewaltiger Unterschied. Wie der Autor in einer Form der Eigenkritik ja geschrieben hat, hatte Michael seine beste Zeit als Danton. Dann war er nur noch blass, unscheinbar und farblos. Und da er mit diesem Roman wieder Farbe bekommen hat... Nun, mir gefällt die Figur und daher hat mich sehr gefreut ihn wieder "besser" geschildert zu bekommen.

Aber die Algorrian sind wieder einmal rechte Früchtchen. Insgesamt also ein ganz unterhaltsamer Roman.

7 Punkte



Ich finde es mal ganz klasse, dass dieses "Supervolk" (okay, es gibt nur fünf Bild ) nicht gleich wieder rausgeschrieben wurden. So wie die Baolin Nda (oder so ähnlich, diese durchsichtigen Fleischklumpen meine ich zumindest) z.B.

Ich finde es nur schade, dass solche Romane so selten geworden sind bei PR.
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Re: PR 2238 - Die Friedensfahrer

Beitragvon Al Khidr » 15.07.2004, 15:46

Myles schrieb am 15.07.2004 08:46

Ich finde es nur schade, dass solche Romane so selten geworden sind bei PR.



Und wenn wir mal einen bekommen, dann ist es nur ein halber. Bild
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Re: PR 2238 - Die Friedensfahrer

Beitragvon Myles » 15.07.2004, 18:59

Al Khidr schrieb am 15.07.2004 15:46
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Myles schrieb am 15.07.2004 08:46

Ich finde es nur schade, dass solche Romane so selten geworden sind bei PR.
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Und wenn wir mal einen bekommen, dann ist es nur ein halber. Bild</td></tr></table>


Einigen wir uns auf 3/4 ? Bild
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Re: PR 2238 - Die Friedensfahrer

Beitragvon Al Khidr » 15.07.2004, 20:17

Myles schrieb am 15.07.2004 18:59
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Al Khidr schrieb am 15.07.2004 15:46
Myles schrieb am 15.07.2004 08:46

Ich finde es nur schade, dass solche Romane so selten geworden sind bei PR.



Und wenn wir mal einen bekommen, dann ist es nur ein halber. Bild</td></tr></table>


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Re: PR 2238 - Die Friedensfahrer

Beitragvon Myles » 15.07.2004, 20:20

Al Khidr schrieb am 15.07.2004 20:17
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Myles schrieb am 15.07.2004 18:59
Al Khidr schrieb am 15.07.2004 15:46
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Myles schrieb am 15.07.2004 08:46

Ich finde es nur schade, dass solche Romane so selten geworden sind bei PR.
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Und wenn wir mal einen bekommen, dann ist es nur ein halber. Bild</td></tr></table>


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Re: PR 2238 - Die Friedensfahrer

Beitragvon Torben » 25.07.2004, 17:47

Al Khidr schrieb am 11.07.2004 17:41
Wenn man dann denkt, jetzt gehe tatsächlich was los, wird auf S.27 anderthalb Seiten lang im ausuferndsten Detail über Anflugmanöver doziert.



Und so herrlich peinlich. Mir kursiv gesetzt wird so getan, als ob jetzt große Geheimnisse verraten oder schwieriges Zeug verraten wird, dabei haben wir es mit Mittelstufen-Physik zu tun. Und dann wird beim ganzen Dozieren das Abbremsen nicht einmal richtig mitgerechnet. Dabei ist klar, dass man bei Dauerbeschleunigung konsequent nach halber Strecke mit der gleichen Beschleunigung abbremsen muss.
Meine Güte, so ausführlich über s=1/2*a*t^2 quatschen. Und dann noch in diesem bedeutsamen Tonfall.

Was haben wir noch in dem Roman? Ein Raumschiff geht auf Fahrt, durchaus mit etwas mehr Technik gespickt. Das fand ich durchaus nett. Bei Haensels Version war das Wühlen im Dreck doch übertrieben. Die Richtung Scheer wurde durchaus getroffen.
Dann hatten wir die Algorrian und wir sehen einen Friedensfahrer. Auch sehr interessant.
Okay, dann war die Charakterisierung Michael Rhodans. Ich bin erst einmal froh, dass dieser Quatsch mit Roi Danton abgebrochen wurde. Richtig toll fand ich das auch nicht. Ähnlich wie über Myles Kantor (hätte fast Myles Castor geschrieben) werden die Highlights der Figur in einem Roman zusammengefasst. Ich weiß nicht, ob da was nachkommt. Und die kursiven Passagen enden immer mit Sätzen wie "Ich frage dich, wie soll ein Mensch so etwas verkraften?", "Kannst du dir vorstellen, was ich damals durchgemacht habe?" und "Wie sollte ich es je überwinden?". Nicht so gelungen, die Liebhaberinnen tun ein ja beim lesen leid. Da hat die Monolog-Form dazu geführt, dass Rhodan jr. noch mal extra um Mitleid betteln muss, damit wir mitkriegen, dass ihn das alles schwer getroffen hat.

Lustiges noch am Schluss. Auf Seite 60 haben wir Michael Rhodans Plädoyer: "Vielleicht werden wir uns wieder aud das besinnen, was uns groß gemacht hat. Vor dreitausend Jahren war die Raumfahrt noch ein Traum, stand die Menschheit am Rande der atomaren Selbstvernichtung. Mein Vater hat den Mond erreicht, die Menschheit danach die Milchstraße erschlossen...unter Entbehrungen, zahllosen Gefahren und mit harter Arbeit. All das steht uns jetzt wieder bevor...aber wir werden es schaffen!"
Zwei Seiten später, der gleiche Michael Rhodan über die Friedensfahrer-Station, die wieder in Tarnmodus gegangen ist: "Er ist anscheinend hinter einen unbekannten Ortungsschutz gewechselt. Wenn nicht gar in eine Dimensionsfalte oder auf ein anderes Energieniveau. Wir brauchen gar nicht erst zu versuchen, dieses Phänomen zu ergründen. Es ist völlig ungeklärt, was wir dem Bahnhof und den Friedensfahrern zutrauen können."

Hurra! Ein Mann der Tat. Ich gebe 6 Punkte und gehe erst einmal voller Tatendrang ein Häppchen essen. Oder so.
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