Obsidian 4




Obsidian 4

Beitragvon Goettrik » 19.06.2004, 17:03

Als ich vor der Frage stand ob ich Ellmers 2234 oder Zieglers 2235 zuerst lesen sollte, entschied ich mich für Obsidian 4.

Habe es erstmal nicht bereut, wenn der Roman auch nicht ganz an die Vornummer von MMT heranreicht.

Spoilerwarnung...




Vor allem über Jorge Javales brauchen wir uns keine Gedanken mehr zu machen, der ist tot. Immerhin in diesem Sinne war der Cliffhanger diesmal nicht ganz sinnlos.

Kann mir nicht helfen, ist sicher Zufall, aber Tamiljon erinnert von der Beschreibung her an Algonkin-Yatta.
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von Anzeige » 19.06.2004, 17:03

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Re: Obsidian 4

Beitragvon Al Khidr » 23.06.2004, 04:05

MMT hat aus einer reinen Etappe was nettes gemacht. Susan Schwarz *nicht*. IMHO.

Das alles las sich so was von überflüssig. Schon der "Cliffhanger" der Raubtermiten. Statt richtig bedrohlicher Stimmung jedes blödeste Klischee. Als ich las, daß die Verdauungssekrete der Königin wie eine starke Säure wirken und den Boden zum zischen bringen, wußte ich nicht, ob ich lachen oder weinen soll. Und bei der ersten besten Gelegenheit läßt die Autorin Atlan in drei Seiten gedankenlabern ausbrechen. Paßt zu dem langweiligen Schreibstil richtig gut.
Natürlich hat die Expokratie Susan auch einen ziemlich hohlen Romaninhalt aufs Auge gedrückt, wesentlich undankbarer als ihr Centauri-Roman. Aber daraus kann ein Autor trotzdem was machen, wenn er/sie gut drauf ist.

S.33:
"Die Maghalata! Das ändert natürlich alles!
Packt den großen Kochtopf weg, es gibt heute wieder nur Rüben." Bild

S.33, etwas tiefer:
Wenn man im PR-Universum wie ne Ziege aussieht, hat man wirklich die Arschkarte gezogen.

S.33, noch tiefer:
"Die Bulaki schafften Vorräte heran, zeigten stolz ihre Waffen, die aussahen wie kurze Speere und Messer."

- Könnte unter Umständen daran liegen, daß es kurze Speere und Messer *sind*. Bild

S.34 apropos "dass es überhaupt keine männlichen Bulaki gibt"

- Die Stelle würde gewitzter klingen, wenn nicht eine Spalte davor gestanden hätte: "die Bulaki sind sehr geschickte Handwerker". Nicht "Handwerkerinnen". Bild

Typisch: so achtlos runtergeschrieben, daß die Autorin sich damit selbst ein Bein stellt.

S.39:
"Dort saß bereits eine lustige Gruppe Viin, deren Gesichter rußverschmiert waren, weil sie vergessen hatten die Fenster zu schließen."

- ROTFL! Seit wann schickt man denn die Dorftrottel auf Reisen mit der Eisenbahn? Bild

s.53:
"Tamiljon nahm den Splitter mit einem seligen Lächeln an sich und verstaute ihn in seiner Montur."

- Nachdem wir gerade erst mehrfach lesen durften, daß er den anderen Splitter, den in seinem Stab, *niemals* anrührt. Ächz. Bild
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Re: Obsidian 4

Beitragvon Goettrik » 23.06.2004, 12:51

MMT hat aus einer reinen Etappe was nettes gemacht. Susan Schwarz *nicht*. IMHO.



Den gesamten Roman empfand ich als schlicht durchschnittlich, nicht weiter aufregend.
Es wird mit Tamiljon eine neue Figur eingeführt, die laut Werbeanzeigen noch von Bedeutung für den Zyklus sein wird. Und es gibt ein paar Hinweise darauf wer oder was Litrak ist. Man kann Obsidian 4 also nicht als reinen Lückenfüller bezeichnen.

Der Cliffhanger der Handlungsebene um Lethems Expedition ist dafür besonders Klischeehaft. Wie oft sieht der Held in einem Abenteuerroman- oder -film vor der Umblende ein großes Objekt auf sich zustürzen, das ihn erschlagen könnte, aber sicher nicht wird?
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Re: Obsidian 4

Beitragvon Torben » 27.06.2004, 23:43

Ich fand den ähnlich durchschnittlich wie den von MMT. Allmählich verwirrt mich dieser Zyklus immer mehr. Viele Namen, mit denen man nichts verbindet, prasseln auf einen ein. Bei den Charakteren sterben viele auch wieder. Jorge hatte ich mir merken können, der ist jetzt auch dahin. War Cisoph Tonk, der im Nebensatz verreckt ist, nicht auch schon länger aufgebaut? Der Zwei-Wochen-Takt ist da sicherlich nicht hilfreich, um den Überblick zu behalten.

Wo rennen die Leutchen jetzt noch gleich hin? Und dauert das noch viele Hefte oder gibt es ab Band 5 einen neuen Viererblock?

Zu den Cliffhangern muss man sagen, dass man sich zumindest durch das Abmurksen von Nebenpersonen bemüht, diese etwas spannender zu gestalten. Trotzdem sind die doch ziemlich lächerlich. Erinnert eher an "Flash Gordon" als an moderne Unterhaltung.
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