Die letzten Nägel in den Sarg von "Odyssee"




Die letzten Nägel in den Sarg von "Odyssee"

Beitragvon Al Khidr » 05.06.2004, 22:04

Und wieder einen Nachzügler-Text ins Tacheles geschrieben, und der Forumsleserschaft zur Kenntnisnahme (und vielleicht doch mal Erwiderung) gestellt.

Odyssee 6

Hab gerade meine genauere Information nachgeholt: Das ist ja noch schlechter, als ihr verraten habt! Exkrement Cockroach schneidet sich aus Versehen mit seiner Nodropeitsche selbst in Stücke?!

Überhaupt hat dieser Roman erneut eine ganz neue Art von Sense of Wonder geboten. Nach allem ist es ihm tatsächlich gelungen, mich noch mit ganz unerwartet Schlechtem zu überraschen!

Nicht genug, daß all meine negativen Erwartungen bestätigt wurden - schon die ersten Seiten "glänzten" auch noch mit sprachlicher Unbeholfenheit, die alle anderthalb Seiten Stirnrunzeln verursachte. Und wenn man anfangs, angesichts der Szenen um den Montagering der Karmuuch, noch hoffnungsvoll sein konnte, so haben kurz darauf Quart Homphés seitenlange Ausführungen über *Katzen* einen Vorgeschmack gegeben, was wirklich von diesem Buch zu erwarten war.
Die Vorstellung der Völker des Schwarms erwies sich auch nur als gute Idee. Der Ideenvorrat für eine gute *Schilderung* reichte gerade zwei Völker weit. Die Treikiden denken von sich selbst in den Worten "Wir wirken unglaublich kompakt." Und die Jifften bezeichnen sich als Diplomaten und geben im nächsten Atemzug bekannt, daß ein Schlag ihres Schwanzes einen Nodronen töten könnte. (talk softly, but carry a big stick?)

Ich stelle mir gerade vor, daß ich mich als Mensch fremden Wesen vorstellen müßte :
"Unsere Beine sind unglaublich kräftig. Mit einen einzigen Fußtritt könnte ich einem Elfen alle Eingeweide platzen lassen."

Würden sie so einen ihre Schwester heiraten lassen? [img]http://images.rapidforum.com/designs/yabb/grin.gif
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Tja, und die Episode von Exkrement Cockroachs Militäreinsatz wirkt so unglaublich sinnlos. (von "langweilig" ganz abgesehen) Das soll jetzt der Schlüssel zu Fiesewichts Psychologie gewesen sein? Hä? [img]http://images.rapidforum.com/designs/yabb/huh.gif
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Die Szene, als sich Cockroach als Sofortumschalter in den kreischenden Wahnsinn hervortut, erzeugte dann auch in mir die Reaktion: "Huch! Hab ich ein Kapitel überblättert?" Wahrscheinlich ist es aus dem Roman rausgekürzt worden. Das lächerliche Ende habe ich oben schon gewürdigt. Diesmal mußte Rhodan nach dem Einfach-Hineinmarschieren dem Obermotz nicht mal mehr in die Fresse hauen - das hat der ganz alleine erledigt.
Vielleicht sollte Perry es das nächste mal damit versuchen, einfach nur seine Visitenkarte zu schicken? [img]http://images.rapidforum.com/designs/yabb/cool.gif
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>> >> 3 Punkte.

>>Ja, das passt.

Wie die Faust aufs Auge.

Dabei hätte ich wirklich gerne genaueres darüber gelesen, wie man mit dem Gesichtsgefieder grinst. [img]http://images.rapidforum.com/designs/yabb/wink.gif
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P.S.
S.102:
"Sie lauschte auf einen ironischen Unterton, jenen mit einem unterschwelligen, von feiner Ironie gebrochenen Ernst, der so typisch für ihn war, doch er kam nicht."

- Gottseidank.
Ein ironischer Unterton, mit einem unterschwelligen Ernst, der wieder von einer feinen Ironie gebrochen wird - das wären mir dann doch schon wieder zu viele Stufen der sprachlichen Raffinesse gewesen. [img]http://images.rapidforum.com/designs/yabb/grin.gif
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Re: Die letzten Nägel in den Sarg von "Odyssee"

Beitragvon wedge » 06.06.2004, 10:16

Tja, ich habe bisher nur die ersten beiden Bände auf dem Regal liegen, ungelesen und ich werde mir die anderen wohl sparen, vielleicht schafft Hubert Haensel ja im Herbst, was Uwe Anton nun schon zum wiederholten Mal nicht so recht hinbekommen zu haben scheint...

Mit ner tollen Idee alleine kann man keinen Hund hinter dem Ofen hervorlocken! - Seine "Reihen" hätten noch einige Male gut durchdacht werden sollen, bevor sie geschrieben worden sind!
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Re: Die letzten Nägel in den Sarg von "Odyssee"

Beitragvon Torben » 06.06.2004, 11:17

Das Exposé stammt von Robert Feldhoff. Uwe Anton ist nur ausführender Chef-Autor, der das Ganze wohl betreut.

Gerade bei Odyssee konnte ich mich nicht des Eindrucks erwehren, dass Robert Feldhoff einfach nicht genügend Zeit hatte, die Handlung komplett zu planen. Da versickern manche Ansätze sinnlos, es wirkt alles nicht so recht schlüssig.

Bei dem Gemeckere an der Haupthandlung sollten wir aber noch mal erwähnen, dass die einzelnen Romane gut bis sehr gut sind. Band 1 von HuHae ist schon einer der schwächeren, ohne richtig schlecht zu sein. Band 6 von Uwe Anton ist für mich der Ausfall des Zyklus. Ein paar Schwächen, wie die Zusammensetzung der Gruppe inklusive Quart Homphé, ziehen sich freilich durch den Zyklus. Und für die eine Milliarde Jahre möchte ich den Aquakubus-Alarm auslösen: Plakativ große Zahlen verballert, die Konsequenzen und Implikationen kaum durchdacht.

Man sollte als PR-Fan auf jeden Fall mal den Böhmert gelesen haben. Das ist einfach klasse, wie Bully aus seiner Jugend erzählt.
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