Bad Earth 27




Bad Earth 27

Beitragvon Goettrik » 03.06.2004, 18:05

Die Foronen sind also selbst nur Flüchtlinge. Gleichzeitig setzen sie ihre Pläne eiskalt berechnend um. Letzteres wußten wir vorher schon.
Außerdem erfahren wir die Entstehungsgeschichte des Aqua-Kubus, die Geschichte der Heukonen und mit dem Androiden Tauert wird eine neue Figur eingeführt, die vielleicht noch eine Rolle spielt.

Angesichts des Verhaltens der Hüter gegenüber den Heukonen, frage ich mich, ob die ach so bösen Feinde der Foronen, am Ende wirklich die Schurken sind. [img]http://images.rapidforum.com/designs/yabb/smiley.gif
[/img]


Den Lebensweg des Heukonen Bulgur hat Susan Schwartz sehr stimmungsvoll nachgezeichent.

Ich fand diesen Roman insgesamt sehr unterhaltsam und erhellend. Daher von mir 8 Punkte
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von Anzeige » 03.06.2004, 18:05

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Re: Bad Earth 27

Beitragvon Torben » 04.06.2004, 14:57

Ich habe mich schon ueber diesen ersten Teil des Doppelbandes geaergert. Mit dem Aqua-Kubus war ein unglaubliches Gebilde in die Serie geschrieben worden, das als Weltwunder einer uralten Kultur eine gewisse Faszination haben kann. Daher ist es gefaehrlich, seine Herkunft zu erklaeren.

Und da versagt dieser Roman fuer mich in zwei Punkte: Zum Einen wird ueberhaupt nicht klar, warum die Foronen als Fleuchtlinge so einen unglaublichen Aufwand treiben und dieses ungeheuer aufwaendige Gebilde bauen (lassen). Es wirkt sogar richtig profan, wie Arbeiter zur Baustelle im Orbit (?) fliegen und den Kubus halt irgendwie bauen.
Zum Anderen wird ueberhaupt keine Vorstellung ueber die Groesse des Kubus vermittelt. Das fertige Teil hat die Masse eines Sternhaufens. Als ich im Bad Earth-Forum darueber meckerte, meinten Fans, sie wollten nicht soviele langweilige physikalische Erklaerungen wie bei einem gewissen PR lesen, die Einzelheiten eines grossen Aquariums waeren nicht interessant.
Bestaetigt meine Meinung, dass die Leser sich den Kubus nicht vorstellen koennen. Ich will keine trockenen Daten, ich will, dass er richtig in Szene gesetzt wird! Dazu gehoert, dass Sonnen in den Kubus hineinstuerzen (weiss gar nicht, ob eine Sonne das Wasser deutlich erwaermen wuerder), wenn er zu lange die Position haelt. Zur Groesse gehoert, dass man riesige Staedte in dem Ding verstecken kann, in denen man sich fuer alleine in einem Universum aus Wasser halten muss.

Naja, jedenfalls wird er hier ganz profan in Planetennaehe gebaut, einen Band spaeter erweitert und, ich zitiere, "geflutet".

Daumen runter! Der Doppelband hat nur bewiesen, dass hier ziemlich gedankenlos mit riesigen Zahlen gespielt worden ist. Meine Hoffnungen fuer Bad Earth sind insgesamt stark gesunken, da mir das Ganze seit Band 25 immer improvisierter und schwammiger vorausgeplant vorkommt.
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Re: Bad Earth 27

Beitragvon Goettrik » 04.06.2004, 17:48

Ich würde mich nicht wundern, wenn die Story-Line so wie sie sich uns präsentiert, von langer Hand geplant wurde. Ich gehe davon aus, daß bis Heft 50 die Foronen, die Virgh und der Aqua-Kubus im Mittelpunkt der Handlung stehen.

Während sich zeitgleich der Konflikt in der Milchstraße zuspitzt.
Nach Heft 50 wird es dann wohl zum Eingreifen von Cloud und Co in diesen Konflikt kommen und die Masterplage hat sich dann bis Heft 99 erledigt.

Kubus:
Bei den Dimensionen des Kubus habe ich den Verdacht, daß Manfred Weinland einfach nur die Vorstellung eines solchen Riesenkastens reizte und die Autoren dann im Konkreten mit dieser Idee nichts anfangen konnten.

Ist ein Phänomen, das bei Rhodan seit Jahrzehnten zu beobachten ist (Stichwort "Gigantismus") Es ist wahrscheinlich wirklich so, daß hier nur mit großen Zahlen jongliert wird, weil diese sich cool lesen, ohne daß die Autoren sich beim Schreiben Gedanken über die Konsequenzen machen.
M. E. sieht dies bei den meisten Lesern später beim Konsum der Hefte ähnlich aus. Denn um den eigentlichen Reiz bestimmter Ideen begreifen zu können, benötigt man gerade im Bereich Biologie und Physik ein gerütteltes Maß an Hintergrundwissen.

Ein desinteressierter Durchschnittsbürger mit durchschnittlicher Bildung ist jedem interessierten Laien und erst recht jedem Fachmann in dessen Interessengebiet unterlegen, egal wie perfekt er in einem anderen Bereich sein mag.

Mit ähnlichen Problemen, wie Du sie als Physiker mit SF-Heftromanen hast, kämpft ein Polizist beim Lesen von Krimis und ein Arzt beim Schwarzwaldklinik gucken.
Zuletzt geändert von Goettrik am 04.06.2004, 19:59, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Bad Earth 27

Beitragvon Torben » 04.06.2004, 17:54

Zumindest bei Krankenhaus-Serien kann ich wenigstens auf meine Zivi-Erfahrung zurueckgreifen. [img]http://images.rapidforum.com/designs/yabb/wink.gif
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Re: Bad Earth 27

Beitragvon Torben » 07.06.2004, 10:21

Goettrik schrieb am 04.06.2004 17:48
Ein desinteressierter Durchschnittsbürger mit durchschnittlicher Bildung ist jedem interessierten Laien und erst recht jedem Fachmann in dessen Interessengebiet unterlegen, egal wie perfekt er in einem anderen Bereich sein mag.

Mit ähnlichen Problemen, wie Du sie als Physiker mit SF-Heftromanen hast, kämpft ein Polizist beim Lesen von Krimis und ein Arzt beim Schwarzwaldklinik gucken.



Was sagst Du als Bibliothekswissenschaftler eigentlich zu dem Archivar Jorge in Atlan-Obsidian? Dass er rpraktische Probleme hat, sehe ich ja ein, aber er scheint auch keine Buecher ueber andere Kulturen gelesen zu haben.
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Re: Bad Earth 27

Beitragvon Goettrik » 07.06.2004, 11:40

Was sagst Du als Bibliothekswissenschaftler eigentlich zu dem Archivar Jorge in Atlan-Obsidian? Dass er praktische Probleme hat, sehe ich ja ein, aber er scheint auch keine Buecher ueber andere Kulturen gelesen zu haben.



Schwer einzuschätzen. Archiv und Bibliothek sind nicht ganz das selbe und zudem ist Jorge Javales nur ein Mitläufer, ein Redshirt ohne große Charaktertiefe. Wir wissen fast nichts über den Kerl.

Zudem liegt die Kunst der Informationsvermittlung egal ob im Bereich Archiv, Bibliothek, Dokumentation oder Journalistik weniger darin alles zu Wissen - allwissend ist nur Gott - sondern sie liegt darin, zu wissen, wo man die gesuchten Informationen findet, wie man sie für den Kunden verträglich aufbereitet und wie man sie so aufbewahrt, daß man sie bei Bedarf wiederfindet.


Schließlich fällt mir als Mensch, der regelmäßig im Ausland ist, noch ein, daß man den Umgang mit fremden Kulturen nicht aus Büchern lernen kann, sondern nur durch Praxis. Dies gilt m. E. generell für den Umgang mit anderen Menschen. Archivare sind da als reine Büromenschen, die nur Quellen aus dem eigenen Haus verwalten, m. E. eher benachteiligt.
In den meisten Bibliotheken geht es heute dagegen zu wie in Buchhandlungen, was nicht jedem Kollegen gefällt. [img]http://images.rapidforum.com/designs/yabb/rolleyes.gif
[/img]
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Re: Bad Earth 27

Beitragvon Al Khidr » 20.06.2004, 18:08

Torben schrieb am 04.06.2004 14:57
Mit dem Aqua-Kubus war ein unglaubliches Gebilde in die Serie geschrieben worden, das als Weltwunder einer uralten Kultur eine gewisse Faszination haben kann. Daher ist es gefaehrlich, seine Herkunft zu erklaeren.

Und da versagt dieser Roman fuer mich in zwei Punkte: Zum Einen wird ueberhaupt nicht klar, warum die Foronen als Fleuchtlinge so einen unglaublichen Aufwand treiben und dieses ungeheuer aufwaendige Gebilde bauen (lassen). Es wirkt sogar richtig profan, wie Arbeiter zur Baustelle im Orbit (?) fliegen und den Kubus halt irgendwie bauen.
Zum Anderen wird ueberhaupt keine Vorstellung ueber die Groesse des Kubus vermittelt. Das fertige Teil hat die Masse eines Sternhaufens.
Ich will, dass er richtig in Szene gesetzt wird! Dazu gehoert, dass Sonnen in den Kubus hineinstuerzen, wenn er zu lange die Position haelt.



An ein paar Stellen wird ja ansatzweise begreiflich gemacht, was man da vor sich hat. Zumindest habe ich mich diesmal, geholfen durch ein paar Bemerkungen im Roman, erstmals stärker mit der Größe dieses Dings und seinem Funktionieren beschäftigt.
Aber - Susan Schwartz ist für so eine Aufgabe gewiß keine brilliante Wahl, die dürfte die physikalische Seite genauso wenig interessieren, wie die von dir erwähnten Leser.
Und es wäre Exposé-Aufgabe gewesen, die Handlung so anzulegen, daß sich gute Gelegenheiten bieten, den Aqua-Kubus erlebbar zu machen, in mehr als Nebensätzen. Dieser Doppelroman war aber mit Programm ziemlich vollgepackt; kein Raum für Ausflüge in die Botanik. Bild

In anderen Romanen über mäßig interessante Planetenkulturen, die der Autor eigenständig auszufüllen hat, wünscht man sich dann, daß man im Aqua-Kubus wäre.

"Warum" - ich hab jetzt nicht nachgeschlagen, ob in 27 oder 28, aber es kommt ja passabel heraus, wozu eigentlich der Kubus erdacht wurde. Klingt auch hinlänglich stimmig. Man muß nur ergänzen, daß es für die Mittel der Foronen und ihre Langzeitplanung keinen wesentlichen Unterschied macht, ob man einen Wasserwürfel von einer Lichtsekunde oder einer Lichtminute Länge baut.

Die Stabilisierung der Masse und Verhinderung eines Gravitationskollaps ist ja en passsant mit einer passenden Wundertechnik wegerklärt worden. Nehme ich hin.
Meien Hauptfrage ist, woher die eigentlich das ganze Wasser holen? Atomare Umformung aus interstellarem Wasserstoff?

Und hat niemand Angst, daß die Energieemissionen bei diesem Riesenprojekt Sucheinheiten der Virgh aufmerksam machen?

Fazit, wie von euch schon gesagt: da hat es jemand versäumt, sich so viele Gedanken drüber zu machen, wie es die Sache eigentlich verlangt.
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