Torben schrieb am 04.06.2004 14:57
Mit dem Aqua-Kubus war ein unglaubliches Gebilde in die Serie geschrieben worden, das als Weltwunder einer uralten Kultur eine gewisse Faszination haben kann. Daher ist es gefaehrlich, seine Herkunft zu erklaeren.
Und da versagt dieser Roman fuer mich in zwei Punkte: Zum Einen wird ueberhaupt nicht klar, warum die Foronen als Fleuchtlinge so einen unglaublichen Aufwand treiben und dieses ungeheuer aufwaendige Gebilde bauen (lassen). Es wirkt sogar richtig profan, wie Arbeiter zur Baustelle im Orbit (?) fliegen und den Kubus halt irgendwie bauen.
Zum Anderen wird ueberhaupt keine Vorstellung ueber die Groesse des Kubus vermittelt. Das fertige Teil hat die Masse eines Sternhaufens.
Ich will, dass er richtig in Szene gesetzt wird! Dazu gehoert, dass Sonnen in den Kubus hineinstuerzen, wenn er zu lange die Position haelt.
An ein paar Stellen wird ja ansatzweise begreiflich gemacht, was man da vor sich hat. Zumindest habe ich mich diesmal, geholfen durch ein paar Bemerkungen im Roman, erstmals stärker mit der Größe dieses Dings und seinem Funktionieren beschäftigt.
Aber - Susan Schwartz ist für so eine Aufgabe gewiß keine brilliante Wahl, die dürfte die physikalische Seite genauso wenig interessieren, wie die von dir erwähnten Leser.
Und es wäre Exposé-Aufgabe gewesen, die Handlung so anzulegen, daß sich gute Gelegenheiten bieten, den Aqua-Kubus erlebbar zu machen, in mehr als Nebensätzen. Dieser Doppelroman war aber mit Programm ziemlich vollgepackt; kein Raum für Ausflüge in die Botanik.
In anderen Romanen über mäßig interessante Planetenkulturen, die der Autor eigenständig auszufüllen hat, wünscht man sich dann, daß man im Aqua-Kubus wäre.
"Warum" - ich hab jetzt nicht nachgeschlagen, ob in 27 oder 28, aber es kommt ja passabel heraus, wozu eigentlich der Kubus erdacht wurde. Klingt auch hinlänglich stimmig. Man muß nur ergänzen, daß es für die Mittel der Foronen und ihre Langzeitplanung keinen wesentlichen Unterschied macht, ob man einen Wasserwürfel von einer Lichtsekunde oder einer Lichtminute Länge baut.
Die Stabilisierung der Masse und Verhinderung eines Gravitationskollaps ist ja en passsant mit einer passenden Wundertechnik wegerklärt worden. Nehme ich hin.
Meien Hauptfrage ist, woher die eigentlich das ganze Wasser holen? Atomare Umformung aus interstellarem Wasserstoff?
Und hat niemand Angst, daß die Energieemissionen bei diesem Riesenprojekt Sucheinheiten der Virgh aufmerksam machen?
Fazit, wie von euch schon gesagt: da hat es jemand versäumt, sich so viele Gedanken drüber zu machen, wie es die Sache eigentlich verlangt.