Hier sind Myles' Kommentare und meine Erwiderungen von Anfang Januar.
Allgemeines
Warum zum Geier ein Zeitsprung von einem Monat??? Hey, ich hatte mich auf eine nahtlose Weiterführung der Geschichte aus Band 1 gefreut. So ist am Anfang sozusagen erst einmal die Luft raus und die Spannung muss neu Aufgebaut werden. Zudem passiert ja einen Monat dann überhaupt nichts. Hey. Krest ist totkrank. Auch kommt mir diese Thematik im Roman viel zu kurz. Nein, er verliert sogar sein Rkhoniden Handy. *Grummel*
In Band 1 hast Du einige Passagen mit einer unheimlich Kreatur eingebaut. Erstmals auf Seite 5. Entweder ich habe es vollkommen verpasst, oder das ist dann absolut im Sande verlaufen. Kann natürlich sein, dass da in späteren Bänden noch etwas zu kommt, aber das impliziert der gemachte Aufbau eigentlich nicht.
Harro:
EINE unheimliche Kreatur? Lies nochmal. Das waren mindestens vier oder fünf.
Jaaa - ich hab zuviele Elemente in die Handlung eingebaut, und jetzt läuft das darauf hinaus, das die weitere Behandlung einiger davon sich ein gewaltiges Stück nach hinten verschoben hat. Ich hoffe, man wird am Ende befinden, dass es doch alles in allem recht rund geworden ist.
Hey. Auf Seite 13 endlich mal genauere Zeitangaben. Vor 120 Jahren war der Überfall der Marsianerund das war 1898. Wir schreiben also das Jahr 2018. Endlich ist es raus.
Harro:
"vor 120 Jahren" war eine abgerundete Datierung. Und - ach, ich lass die Katze ein Stück aus dem Sack: Diese Anspielungen auf die Marsianer-Invasion sind quasi der direkte weitere Aufbau auf den Szenen mit "der unheimlichen Kreatur".
Du hast im zweiten Band einiges zur Hintergrundgeschichte gemacht, auch wenn naturgemäß einiges diffus bleibt. Persien, China usw. Die Beziehungen zu den anderen Ländern sind weiterhin unklar. Wahrscheinlich aber eher feindlich, da ja alles was nicht zum Reich gehört, ja feindlich ist. Diese vielen Erläuterungen haben mir aber gut gefallen.
Details
Seite 17
Wolltest Du einen persönlichen Rekord darin aufstellen für eine Sache möglichst viele Begriffe zu finden?
Tiefseegeschöpf, Metallgeschöpf, Kreatur, Tiefseeungeheuer, metallisches Monster, das Ding, das Monstrum, Tiefseefisch, Metallkreatur, des Roboters, Metallfisch, metallisches Ungeheuer und zu guter Letzt: technischer Sargassofisch.
Und das alles auf knapp anderthalb Seiten
. Jetzt mal ehrlich. Tut dat not?
Harro:
LOL. Was meinst du, wie ich diese Szenen mit einem feinen Kamm durchgekämmt habe, um jede dieser Bezeichnungen optimal zu plazieren. Ich war der Meinung: Diese recht exotischen Bezeichnungen kann ich nicht mehrmals kurz hintereinander verwenden, deshalb muss ich verschiedene abwechseln.
Seite 17 (Kleingartenanlage)
Den Begriff "Töle" finde ich in dem Zusammenhang unpassend. Vor allem aus der Warte eines ... äh. siehe oben.
Seite 19 (Funkgerät)
Aha, Rhodener muss erst vollkommen dusselig irgendwie das Gerät betasten und hat zufällig Glück, dass er die richtigen Knöpfchen drückt. Wäre es nicht logischer gewesen im ersten Band Krest ihm so einen Kasten zeigen zu lassen? Hier. Guckst Du. Da drücken, abtelefonieren und ne Flatrate ist auch inbegriffen.
Harro:
Rkonidische Technologie ist VOLLKOMMEN intuitiv! Wer da nicht dahinter kommt, hat es nicht verdient, das Weltenreich zu erben.
Etwas ernsthafter:
Sie konnten bei dem ersten Besuch nicht alle Eventualitäten im Detail durchsprechen. Ich hab es ja extra darauf angelegt, dass Perry und Ebi schleunigst aus der SHULCHANA RUKH entfernt werden mussten, weil die Schläfer durchdrehten. Und dann konnten sie es sich ja auch nicht erlauben, Mansfeld und Philippi endlos hängen zu lassen.
(Was meinst du, wie nach einem Erstkontakt JEDEM Beteiligten der Kopf schwirrt?)
Seite 23 (Rodeners Besprechung im Sicherheitsministerium)
Du beschreibst, dass der klassisch-graue Ministerialbeamte bereits auf den ersten Blick signalisiert, dass er im Lauf des Folgenden kein Wort und keine Regung von sich geben würde. Nur damit der Beamte gleich als erstes losplappern darf
.Harro:
Der Bürochef redet die ganze Zeit. Der dritte im Raum sagt die ganze Zeit kein Wort. Wird das nicht klar? Muss ich gleich noch mal unter die Lupe nehmen.
Seite 26
2 x Unterschwellig hintereinander
Harro:
Aber WENN ich extra Synonyme verwende, ist es dem Herrn auch nicht recht...
Brasilien
Beim ersten Lesen der Brasilien-Geschichte dachte ich: WTF?? Was soll der Müll denn jetzt. Ja klar. Die Hochtechnik des Reiches und der Bau von Kampfätherschiffen wird jetzt außerhalb des Reiches angesiedelt. Dem Autor sind hier die Gäule durchgegangen. Du hast dann einiges relativiert und die Passage glänzt durch Details. Die Szene am Zaun ist hart, aber ein gutes Beispiel für das "Denken" des Barons.
Bei der Schilderung des Gefängnisses habe ich mich irgendwie an die Computerspielreihe X-Com Enemy Unknown erinnert. Keine Ahnung warum.
Die allerbeste Szene war die mit den Lochstreifen. Ich habe mich weggeschmissen.
Harro:
Als ich Tiff nach weniger gelungenen Aspekten gedrängelt hab, meinte er, die Teile in Brasilien seien vielleicht ne Spur zu lang. Ich hab es ja sehr auf eine allmähliche Zuspitzung angelegt. Findest du, das ist so gelungen?
Myles:
Zu lang fand ich die Passage nicht. Nur der abrupte Übergang, dass es dann auf einmal losgeht und dann gleich mit drei Schiffen. Diesen fand ich nicht so gut gelungen.
Und ich verstehe immer noch nicht warum das außerhalb des Reiches gebaut wurde. Man liest auch nichts von anderen Mächten, die es ja trotzdem noch auf der Erde gibt. Der Fokus ist mir zu stark auf das Reich ausgelegt und verschenkt Potential, auch mal davon ein wenig abdriften zu können.
Harro:
Warum Brasilien?
Die innere Logik sagt dazu: Der Baron und Konsorten sind ja eine Dissidentenfraktion, die das RICHTIGE Kampfschiff und seinen Stützpunkt außer Kontrolle durch die offiziellen Reichsstellen bauen will. Da Russland jetzt zum Reich gehört, geht Sibirien nicht mehr. Da du am Ende anscheinend versöhnt warst, ist das ja dann vielleicht auch ausreichend rübergekommen.
Aber der eigentliche Hintergrund ist ein ganz anderer:
"Perry Rodener" MUSSTE eine Szene mit einem Brasilienstützpunkt und einem Hochspannungszaun haben. Das war schon entschieden, lange bevor ich PeRo 2 angefangen habe. Vor anderthalb Jahrzehnten habe ich mir auf dem Con in Sinzig von den unzensierten Originalromanen Hans Dominiks erzählen lassen - in einer äußerst eigenwilligen Wahrnehmung, die gerade die vielleicht krasseste Dominik-Szene in seinem ganzen Werk NOCH um einen gewaltigen Dreh krasser nacherzählt hat, als es da bei Dominik wirklich steht.
Lange war mir völlig unklar, was ich da gehört hatte - bis ich für PeRo unter anderem diesen Dominik tatsächlich mal im Original gelesen habe. Als ich feststellte, dass die Szene SO überhaupt nicht im Roman vorhanden ist, stand für mich fest: Ich muss die Sinzig-Version für die Nachwelt festhalten.
Das Gefängnis: Mein visuelles Vorbild war eher das Gefängnis der "Initiative" aus "Buffy", vierte Staffel. Und dann natürlich mit aller Gewalt deutscher Perfektionismus drauf.
Zuviel Fokus aufs Reich? Wart mal ab...
Seite 63
Der Absatz nach "Die Jagd beginnt" ist überflüssig.
"Die Jagd beginnt" wäre der ideale Schluss für den Roman gewesen.
Harro:
MENSCH! Das ist ein Formatierungsfehler von Bully! Ein Restabsatz aus Band 1!
Das merkt man wirklich nicht von alleine? OK, die letzten zwei Sätze könnte man als sinnig ansehen, aber trotzdem...
(Lasse ich hier stehen, weil: Wenn einer verwirrt war, dann vielleicht auch andere...)
Das war es auch schon.
Naja, meine Meinung zu den fehlenden Personenbeschreibungen kennst Du ja schon. Der Rest ist dafür umso schöner geschildert.
Sind die Titelbilder eigentlich beide von Dir?
Wenn ja, dann kann ich nur sagen: Respekt!
Harro:
Sind von mir. Und wenn du so auf den Nägeln gekaut hättest wie Bully, hättest du nicht ganz soviel Respekt vor meinen Zeichenkünsten. Ich denk mir jedesmal Bilder aus, in denen ich etliche Sachen eigentlich gar nicht kann.
Kommt mit dem nächsten WoC dann Roman Nr. 3? Länger als ein Quartal halte ich nicht aus zu warten bis ich weiß, wie es weitergeht.
Harro:
AHAAA, jetzt will er also, dass ich die deadline einhalte?
