Neueröffnung des Bremer Spaceparks fraglich




Neueröffnung des Bremer Spaceparks fraglich

Beitragvon Lutz Alexander » 04.07.2007, 18:17

Hallo,

das Gezerre um den Bremer Spacepark hält leider an. Im Juni 2006 hieß es noch: "Der Bremer Spacepark soll Ende kommenden Jahres wieder eröffnet werden. Das teilte der neue Besitzer der Gröpelinger Immobilie, der britische Finanzdienstleister LNC, im Bremer Rathaus mit. 'Wir planen dort ein Einkauf- und Freizeit-Center', erklärte der LNC-Vorstandsvorsitzende McCabe. Ob dabei die Themen Raumfahrt und Zukunft erhalten bleiben, ist noch offen. 'Wir haben uns noch nicht dagegen entschieden', so McCabe. Außerdem will er das Gelände des Spaceparks vergrößern, um dort dann zusätzlich auch noch Wohnungen und weitere Parkplätze zu bauen. Zum Einzelhandel erklärte er, man spreche zurzeit mit vielen Einzelhandelsketten und er sei sehr erfreut über das große Interesse. Aber Konkretes gebe es noch nicht. " (Quelle: Radio Bremen)

Nach einem Streit des irischen Investors mit der Bremer Investitions-Gesellschaft sieht es nun leider wieder mehr nach einem "Schrecken ohne Ende" aus, wenn man den aktuellen Bericht von Klaus Wolschner von der Kreiszeitung in Bremen liest: "Für 46 Millionen Euro hat die irische LNC-Gruppe im März 2006 den für die zehnfache Summe erbauten Bremer Space Park gekauft. Bis heute ist außer der neuen Beschilderung - der Koloss aus Beton heißt inzwischen 'Waterfront' - nichts Erkennbares passiert.

Auf der Webseite, die als Mail-Adresse dient - 'lnc-group.de' - findet sich bisher nichts. Und auch unter dem programmatischen Namenszug 'http://www.waterfront-bremen.de' findet sich bisher kein werbender Inhalt.

Hinter den Kulissen ist derweil ein Streit um Grundstücksarrondierungen entbrannt: Einzelne Flächen des rund 20 Hektar großen Projektes gehören noch der Stadt, insbesondere eine benachbarte unter Denkmalschutz stehende alte 'Getreideumschlagsanlage'. Die irischen Investoren wollen sich das alles sichern. Solange aber noch kein konkretes Betreiberkonzept der LNC-Investoren sichtbar ist, lässt sich der Verdacht nicht ausräumen, dass die LNC das Objekt nur gewinnbringend weiterveräußern will: Das böse Wort von den 'Heuschrecken' geht um.

Die LNC sieht das natürlich ganz anders. Der Internet-Auftritt soll in den nächsten Wochen kommen, heißt es bei der LNC, man arbeite daran. Und jüngst wurde ein Brief öffentlich, mit dem die LNC sich bei Bürgermeister Jens Böhrnsen (SPD) über die staatliche Bremer Investitions-Gesellschaft (BIG) beschwert hat. BIG-Chef Ulrich Keller baue Hürden auf, anstatt dem Investor zu helfen, das ist der Tenor.

Der Vorgang taucht, wenn auch aus anderer Perspektive, in dem vertraulichen Vermerk auf, in dem die BIG dem Bürgermeister den Stand der Verhandlungen darstellen musste. Die BIG habe 'versucht, die in Rede stehenden Themen direkt mit der Geschäftsführung in Dublin zu besprechen', heißt es in dem internen Sachstandsbericht. Und weiter: 'Der von der BIG angebotene Termin wurde abgelehnt.' Wenn die Chefs der LNC Geschäftspartner einladen, heißt es dazu aus Dublin, dann machen sie das gern selbst; wenn jemand versuche, sich selbst einzuladen, dann sei das nicht die feine englische Art.

Der Brief an den Bürgermeister scheint aber gewirkt zu haben. Die Getreideumschlagsanlage soll nun in einem 'Anhandgabe'-Vertrag zu heutigen Preisen zugesichert werden. Auf die Bedingung, dass die LNC zunächst ein 'detailliertes Konzept' vorlegen solle, scheint die BIG zu verzichten. Man habe doch das Konzept öffentlich vorgestellt, sagt dazu die LNC.

Und auch bei einem anderen Punkt reibt sich der LNC-Statthalter am Weserufer, Jan Miller, die Augen: Eine Beurkundung der Verträge sei für den 9. Juli 'in Aussicht genommen', heißt es in dem Sachstandsbericht der BIG an den Bürgermeister. 'Es gibt keinen Beurkundungstermin am 9. Juli', sagt dazu Miller - könne es gar nicht geben, da über den Preis der Getreideanlage noch nie geredet worden sei."

Ob die Chancen für das Space-Center besser stehen? "Man glaube an den Erfolg des Projektes und den Nutzen für Bremen. Das Unternehmen LNC ist hauptsächlich in Großbritannien und Irland sowie in Übersee aktiv", hieß es im Juni letzten Jahres bei Radio Bremen.

Beste Grüße,


Lutz
Lutz Alexander
 
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