Jules Verne
war der beste SF-Autor des 19. Jahrhunderts. Oder vielmehr: der am wenigsten schlechte...
(Denn beste" ist nicht dasselbe wie "gut".) Wenn man H.G.Wells nicht mehr als "19. Jahrhundert" zählt. Und Flammarion nicht als SF-Literaten. Griffith könnte man anführen als einen, der Vernes Titel herausfordern kann. Autoren wie Bulwer-Lytton und Percy Greg (siehe nächstes oder übernächstes WoC), oder auch Kurd Laßwitz, sind etwas schwer mit Verne zu vergleichen, aber sie haben jeweils ihr eigenes Gewirr von Stärken und schweren Unzulänglichkeiten.
Ich lese gerade Georges Le Faure. 1889. Erster Eindruck: reinster, perfektester Jules Verne, aber im Weltall! Späterer Eindruck, so irgendwo zwischen dem zweiten und dritten Band: Au weia. Das ist das schlimmste, was ich bisher gelesen habe. Bei weitem. Zwanzig Monate im All, ohne die Unterwäsche zu wechseln. Oder eine Waschgelegenheit. Ein Flug im Wasserstoffballon vom Asteroiden zum Marsmond. Vergessen der grundlegendsten Logikfragen von einem Satz zum nächsten.
Süß, diese Diskussion. Hätte ich gerne miterlebt. Natürlich kann man argumentieren, dass die Filme heutzutage "der relevante Verne" sind, wie ja schon seinerzeit viele seiner Werke als Bühnenstücke erlebt wurden. Aber dann muss man auch argumentieren, dass andere Autoren aus heutiger Sicht auch gewinnen würden, wenn man sie verfilmt hätte - im Gegensatz zu echter Qualität; die besonderen Vorzüge von H.G. Wells gehen in Filmfassungen eher verloren.